Willi Resetarits anl. des neuen Stubnblues-Album „Elapetsch"am Dienstag, 28. September 2021
APA/Herbert Pfarrhofer
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Kultur

MigAward für Willi Resetarits’ Lebenswerk

Der im Vorjahr verstorbene Willi Resetarits ist bei den IntegrationsWochen mit dem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) fand in ihrer Laudatio deutliche Worte des Lobes und der Kritik.

Resetarits sei nicht nur „ein erfolgreicher Musiker, sondern auch ein engagiertes Mitglied der Zivilgesellschaft“ gewesen, „das sich sein Leben lang für Menschenrechte und für all jene eingesetzt hat, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht leicht hatten“, sagte Zadic. Sie erinnerte daran, dass Resetarits auch Obmann des Integrationshauses und Mitbegründer von SOS Mitmensch und Asyl in Not war. In seinem Einsatz für Menschen in Not habe er einen Tonfall gefunden, „der ähnlich wie in seinem Gesang völlig frei von Anklage, Bitterkeit oder Zynismus war“.

„Kein Platz für Hass und Hetze“

Zadic kritisierte in ihrer Laudatio die Koalition aus ÖVP und FPÖ in Niederösterreich. Sie rief dazu auf, „Nein zu sagen, wenn Kinder gezwungen werden sollen, auf Schulhöfen keine andere Sprache als Deutsch zu verwenden“.

„Auch Willi Resetarits hätte klar widersprochen und seine Stimme für ein solidarisches, für ein gerechtes und ein vielfältiges Miteinander erhoben. Und seine Stimme fehlt heute“, meinte Zadic. Umso wichtiger sei es, „dass wir uns in seinem Sinne weiter laut und mit Nachdruck für eine Gesellschaft einsetzen, in der Hass, Hetze und Spaltung keinen Platz haben“.

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Willi Resetarits (M), Lukas Resetarits (L) und Peter Resetarits am Freitag, 4. Jänner 2019, im Rahmen des Konzertes „Willi Resetarits & seine Bands seit 1965“ in der Wiener Stadthalle
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Die Brüder Willi (M), Lukas (L) und Peter Resetarits am 4. Jänner 2019 beim Konzert „Willi Resetarits & seine Bands seit 1965“ in der Wiener Stadthalle
Willi Resetarits vor der Verleihung der „17. Amadeus Music Awards“ am Donnerstag, 4. Mai 2017
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Willi Resetarits vor der Verleihung der „17. Amadeus Music Awards“ am 4. Mai 2017
Willi Resetarits am Donnerstag, 06. Dezember 2018
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Willi Resetarits am 06. Dezember 2018
Willi Resetarits 2019 im Rahmen des Konzertes „Willi Resetarits & seine Bands seit 1965“ in der Wiener Stadthalle
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2019 im Rahmen des Konzertes „Willi Resetarits & seine Bands seit 1965“ in der Wiener Stadthalle
Ina Regen, Willi Resetarits, Gert Steinbäcker anl. einer  Kundgebung im Juni 2020
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Ina Regen, Willi Resetarits, Gert Steinbäcker bei einer Kundgebung im Juni 2020
Willi Resetarits alias Dr. Kurt Ostbahn  23. August 2019 auf der Kaiserwiese beim Wiener Riesenrad
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Am 23. August 2019 bei einem Gig auf der Kaiserwiese beim Wiener Riesenrad
Ernst Molden und Willy Resetarits 2022
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Ernst Molden und Willy Resetarits 2022
Willi Resetarits und Special Guest Johann K. (alias Hans Krankl) , 2008
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Willi Resetarits und Special Guest Johann K. (alias Hans Krankl) bei einem Konzert im Sommer 2008
Willi Resetarits und Special Guest Johann K. (alias Hans Krankl) , 2008
APA/Georg Hochmuth
Willi Resetarits und Special Guest Johann K. (alias Hans Krankl) bei einem Konzert im Sommer 2008
Willi Resetarits (l.) und  Lukas Resetarits vor Beginn der Film-Premiere „Kottan ermittelt – rien ne va plus“ am Mittwoch,01. Dezember 2010 im Wiener Gartenbaukino
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Willi und Bruder Lukas Resetarits vor Beginn der Film-Premiere „Kottan ermittelt – rien ne va plus“ am 1. Dezember 2010 im Gartenbaukino

Preis der österreichischen MigrantInnen

Zum Auftakt der Integrationswochen wird jährlich der MigAward – Preis der österreichischen MigrantInnen in verschiedenen Kategorien vergeben. Es werden „Personen, Projekte und Organisationen ausgezeichnet, die im laufenden Jahr einen innovativen Beitrag für die Integration von Migrantinnen und Migranten geleistet haben“. In der Jury sitzen über 500 Menschen mit Migrationshintergrund aus ganz Österreich. Sie stimmen online anonym ab und küren so die jeweiligen Gewinnerinnen und Gewinner.

Apropos Niederösterreich: Die Kategorie „Bildung und Soziales“ ging an die 6A des Laaerberg-Gymnasiums. Eine Schülerin hatte den niederösterreichischen FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl in einer TV-Diskussion wegen seiner Asylpolitik kritisiert und gemeint, ein Großteil der Klasse habe Migrationshintergrund und wäre dann gar nicht in ihrer Schule. Waldhäusl selbst erhielt wegen seiner „Dann wäre Wien noch Wien“-Replik den diesjährigen MigAwards-Negativpreis Sackgasse 2023.

Oula Khattab Persönlichkeit des Jahres

Als Persönlichkeit des Jahres wurde die Frauenrechtsaktivistin Oula Khattab „für ihr Engagement, die Integration und Kommunikation zwischen der syrischen Gemeinschaft und der österreichischen Mehrheitsgesellschaft zu verbessern“, gewürdigt.