Flexity Linie 12
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Neue Straßenbahnlinie für Wien

Eine neue Straßenbahnlinie für die Stadt ist am Donnerstag präsentiert worden. Sie soll das Nordbahnviertel mit dem Rest der Stadt verbinden. 2,5 Kilometer Strecke werden neu errichtet – und zwar für die künftige Linie 12.

Die rund 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke führt von der Nordbahnstraße (Haltestelle Rebhanngasse) über die Taborstraße und Vorgartenstraße (U1) – auf der auch ein 230 Meter langes Grüngleis entsteht – bis zur Endhaltestelle in der Hillerstraße. Damit soll das „Öffi“-Angebot für das Nordbahnviertel mit seinen rund 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen nach der bereits 2020 erfolgten Verlängerung der Straßenbahnlinie O weiter ausgebaut werden.

Übernimmt Teile der Linie 33

Die Endstationen der Linie 12 liegen in der Hillerstraße bzw. bei der U6-Station Josefstädter Straße. Zum Großteil wird die neue Linie auf bestehenden Gleisen verkehren. Nur das Stück durch Stuwerviertel und Nordbahnviertel ist neu. Der weitere Weg via Höchstädtplatz durch die Brigittenau und den Alsergrund wird auf jenen Schienen erfolgen, über die derzeit die Line 33 kurvt. Diese bleibt prinzipiell bestehen, wird aber verkürzt. Der 33-er wird künftig nur mehr vom 20. Bezirk bis zum Franz-Josefs-Bahnhof fahren.

Weitere Effekte: Bestehende Linien – wie die Buslinie 11A – sollen entlastet und neue Verknüpfungen im „Öffi“-Netz (U1, Linien 2 und O) geschaffen werden. „Wichtig ist uns, dass neue Stadtgebiete gut an bestehende Verkehrsnetze angebunden sind. ‚Öffis‘ haben dabei in Wien immer Vorrang, und mit der Linie 12 sorgen wir für eine optimale ‚Öffi‘-Anbindung des Nordbahnviertels. Besonders freut mich, dass wir entlang der Strecke für Begrünung sorgen und parallel zur ‚Bim‘-Strecke auch die Radinfrastruktur im Viertel weiter ausbauen“, betont Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Neue Straßenbahnlinie für Wien

Eine neue Straßenbahnlinie für die Stadt wurde heute präsentiert. Sie soll das Nordbahnviertel mit dem Rest der Stadt verbinden. 2,5 Kilometer Strecke werden neu errichtet. Und zwar für die künftige Linie 12.

Fertigstellung im Herbst 2025

Das Planungsprojekt der Neubaustrecke für die Straßenbahn wurde von der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung erstellt, nun erfolgt die Übergabe an die Wiener Linien zur Detailplanung und Umsetzung. Der Baustart ist aktuell für Mitte 2024 vorgesehen. Im Herbst 2025 wird die Linie 12 voraussichtlich in Betrieb gehen.

„Die Linie 12 bringt den rund 200.000 Bewohnerinnen und Bewohnern der Leopoldstadt und der Brigittenau noch mehr attraktive Mobilität vor die Haustüre. Die neue Straßenbahnlinie ist nicht nur ein wichtiges ‚Öffi‘-Ausbauprojekt für unsere wachsende Metropole, sondern auch eine bedeutende Investition in die Klimamusterstadt Wien. Denn vom Ausbau nachhaltiger Mobilität profitieren wir alle“, sagt „Öffi“-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Linienplan Linie12
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Linienführung Linie 12

Neues Grüngleis und neue Bäume

Insgesamt investieren die Stadt Wien und die Wiener Linien rund 60 Millionen Euro in das Ausbauprojekt. Das umfasst den Neubau der Strecke, die Oberflächengestaltung und die Anschaffung von sechs modernen Flexity-Zügen, die dann auf der Linie fahren werden.

Mit der neuen Straßenbahnstrecke werden auch Begrünungsmaßnahmen umgesetzt: Im Streckenabschnitt zwischen Haussteinstraße und Walcherstraße entsteht ein rund 230 Meter langes Grüngleis, um zusätzliche Versiegelungen zu vermeiden. Entlang der Strecke werden auch neue Bäume gepflanzt, diese sorgen künftig für mehr Grün sowie Beschattung und Kühlung im Sommer.

Kritik von Grünen und ÖVP: „Halbe Lösung“

Die Grünen übten in einer Reaktion Kritik. Ursprünglich – als die Grünen noch die Bezirksvorsteherin stellten – sei die Inbetriebnahme schon für Herbst 2023 geplant gewesen, teilte Mobilitätssprecherin Heidi Sequenz mit. Der „Dilettantismus der SPÖ-Verkehrsplanung“ habe hier zu einer Verzögerung geführt. „Die nun geplante Endschleife bei der Hillerstraße ist allerdings wieder nur eine halbe Lösung“, fügte sie hinzu. Wenn man die Straßenbahn schon weiter als bis zur U1-Station bei der Lasallestraße baue, wäre es sinnvoll, auch noch die U-Bahn-Linie U2 anzubinden, hielt Sequenz in einer Aussendung fest.

Auch die ÖVP beklagte die nicht erfolgte Anbindung. Der Ausbau der Wiener Linien sei prinzipiell immer zu begrüßen, hob Gemeinderätin Sabine Keri – sie ist auch türkise Bezirksparteiobfrau in der Leopoldstadt – hervor. Allerdings sei es verabsäumt worden, die Linie bis zur U2 etwa zum Stadioncenter zu verlängern. Die Hillerstraße sei als Endstation „problematisch“. Die ÖVP befürchtet eine „enorme Staubildung“. Schon jetzt komme es bei erhöhtem Verkehrsaufkommen durch die Autobusse 11A und 11B, Müllabfuhren der MA 48 und Autos zu immer wieder zu Stau und Verzögerungen, warnte Keri.