Landwirtschaftskammerpräsident Norbert Walter
Wiener Landwirtschaftskammer
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POLITIK

Norbert Walter neuer LK-Präsident

Der Wiener Winzer Norbert Walter ist neuer Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer. Er wurde gestern von der Vollversammlung gewählt und folgt Franz Windisch nach, der 15 Jahre die Wiener Kammer geführt hat.

Der Weinbauer Walter (54) wurde heute von Landeshauptmann Michael Ludwig angelobt. Er folgt somit dem Ackerbauern Franz Windisch (65) nach, der nach einer 15-jährigen Amtszeit als Präsident bei der kürzlich erfolgten Kammerwahl nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Fraktion (Bauernbund) angetreten ist. Gleichzeitig erfolgte in der konstituierenden Vollversammlung der LK Wien die Angelobung der neuen Kammerräte. Damit beginnt für die Landwirtschaftskammer offiziell die 14. Funktionsperiode, die bis zum Jahr 2028 anberaumt ist.

ABD0060_20211022 – WIEN – …STERREICH: (L-R): Dompfarrer Toni Faber, BŸrgermeister Michael Ludwig (SP…), Weinprinzessin Elisabeth, der Wiener Weinbau-PrŠsident Norbert Walter, Landwirtschaftskammer-PrŠsident Franz Windisch und Unternehmer Hans Schmid (Weingut Mayer am Pfarrplatz) am Freitag, 22. Oktober 2021, im Rahmen der traditionellen Weinlese im kleinsten Weingarten Wiens am Schwarzenbergplatz. – FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Landwirtschaftskammerpräsident Norbert Walter (Bildmitte) mit Bürgermeister Michael Ludwig und seinem Vorgänger Franz Windisch bei der Weinernte am Schwarzenbergplatz

Landwirtschaft vor Heruiasforderungen

Der neue Präsident Norbert Walter wurde von der Vollversammlung einstimmig zum Nachfolger von Franz Windisch gewählt. Seine Vizepräsidenten sind Martin Flicker und Irene Maria Trunner. In seiner Rede dankte Walter seinem Vorgänger und bezeichnete Windisch als „Glücksfall für die Wiener Landwirtschaft, der viele Dinge vorangetrieben und viele Fundamente gelegt hat, auf denen wir nun weiter aufbauen können.“ Als Beispiele dafür nannte er die Stadtlandwirtschaft und die Marke Stadternte Wien, die für Wiener Lebensmittel steht.

Als „konkrete Herausforderungen“ definierte Walter die hohen Energie- und Betriebsmittelpreise, unverständliche Vorhaben auf Brüsseler Ebene, notwendigen Pflanzenschutz in absolut praxisfernen Größenordnungen einzuschränken, den Mangel an Arbeitskräften, Stadterweiterungspläne auf Kosten von Flächen für Gärtnerei- und Ackerbaubetriebe, aber auch der mangelnde Respekt vor dem Eigentum, der dazu führe, dass Weingärten zu Selbstbedienungseinrichtungen oder Äcker zu Ablagestätten für Müll werden würden.

Er kündigte Initiativen im Bildungsbereich an, um Schülerinnen und Schüler, aber auch das Lehrpersonal über die Stadtlandwirtschaft zu informieren, sah die dringende Notwendigkeit im Hinblick auf den Klimawandel, alle Techniken zu nutzen, die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz möglich machen, und formulierte als Erwartung an die Stadt, vermehrt auf Innovationen zu setzen. Innovationen seien der Treibstoff für die Landwirtschaft der Zukunft, so der neue Präsident, der sich gemeinsam mit der Stadt für mehr Innovationen einsetzen wolle.

Der neue Landwirtschaftskammerpräsident Norbert Walter wurde 1968 in Tirol geboren. Nach beruflichen Tätigkeiten im Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds ist er seit 2001 in der Raiffeisenbank NÖ-Wien aktiv. Seine politische Laufbahn begann 2002 als Landesgeschäftsführer der ÖVP Wien (bis 2010) und fand ihre Fortsetzung als Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat bis 2015. 2012 wurde er Direktor des Wiener Bauernbundes, ein Amt, das er bis 2021 innehatte. Seit 2016 ist er Landesjägermeister von Wien.