Ein Smartphone wird gehalten
ORF
ORF
Chronik

Betrugsmasche mit Kleidungsverkaufs-App

Betrug im Internet boomt. Alleine im vergangenen Jahr sind rund 27.700 Fälle von Internetbetrug in Österreich angezeigt worden. Die Betrugsmaschen werden immer schwerer zu durchschauen, aktuell häufen sich Fälle auf der Kleidungsverkaufs-Plattform Vinted.

Vinted war früher als Kleiderkreisel bekannt: Getragene, aber gut erhaltene Kleidungsstücke werden auf der Plattform zum Verkauf angeboten. Kontaktaufnahmen von vermeintlichen Interessentinnen und Interessenten gibt es oft schon Sekunden nach dem Online stellen der Ware, erzählt Heinz Holub, Sprecher des Bundeskriminalamts.

Die vermeintlichen Interessenten teilen einen Link zu einer vermeintlichen Bezahlplattform. „In Wahrheit ist es aber eine Phishing-Plattform. (Die Opfer) geben dann dort ihre Daten ein oder führen Überweisungen durch und dann ist das Geld auch schon weg.“

Bewertungen checken

Hinter dieser Betrugsmasche stehen laut dem Bundeskriminalamt meist systematisch agierende Gruppierungen. Die App-Betreiber selbst sind in den meisten Teil nicht am Betrug beteiligt, heißt es. Einen möglichen Betrugsversuch zu erkennen, ist mitunter schwierig, aber möglich, sagt Holub. „Was man immer machen kann, ist Bewertungen checken. Gibt es für den Onlinehändler oder zu dem Gegenstand Bewertungen. Ich kann auch weitere Bilder einfordern.“

Ein Smartphone wird gehalten
ORF
Wenige Augenblicke nach der Veröffentlichung erhält man mitunter betrügerische Anfragen

Wenn man die Gegenstände versendet, könne man auch eine Zahlung per Nachnahme veranlassen. „Das heißt, ich bekomme auch fix mein Geld, wenn ich Gegenstände verschicke“, so Holub. Das Bundeskriminalamt rät derzeit allgemein zu besonderer Vorsicht im Online-Handel. Wurden im Jahr 2014 laut polizeilicher Anzeigenstatistik noch rund 6.000 Fälle zur Anzeige gebracht, waren es im Vorjahr bereits knapp 27.700 Anzeigen.

Warnung vor Fake-Gewinnspielen

Online-Betrug boomt, die Zahlen der Fälle von Internetbetrug steigen. Der Tiergarten Schönbrunn hat am Dienstag vor einem Fake-Gewinnspiel gewarnt. Auf Facebook mache gerade ein gefälschtes Gewinnspiel die Runde, durch das Betrüger an Userdaten, insbesondere vertrauliche Bankdaten, gelangen möchten.

Sofort Bank kontaktieren

Ist man auf einen Betrugsversuch hereingefallen, sei es auf jeden Fall wichtig, schnell zu sein und zuallererst die Bank zu informieren, rät Holub. „Vielleicht kann hier noch eine Rückabwicklung stattfinden. Und bitte nicht warten bis zum nächsten Tag oder übernächsten und dann zur Polizei gehen. Sondern gleich die Bank kontaktieren und dann umgehend zur Polizei. Vielleicht können wir auch Beweise sicherstellen oder irgendwelche Spuren sichern, die uns dann zu einem größeren Ganzen führen.“