viele Rettungsfahrzeuge im Tunnel
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Gesundheit

Zahl der Rettungsfahrten gestiegen

Die Überlastung des Gesundheitssystems hat einen Aspekt mehr. Die Zahl der Anfahrten von Rettungsautos zu den Spitälern ist in Wien im Vergleich zu Restösterreich überproportional angestiegen.

Rund 20.000 Mal öfter als im Jahr 2019, also vor der CoV-Pandemie, seien Rettungen im Vorjahr zu Spitälern zugefahren, antwortete Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf eine dringliche Anfrage der ÖVP im Gemeinderat. Für die Spitäler bedeuteten Rettungstransporte eine Mehrbelastung, sie brächten, so Hacker wörtlich, „hohe unplanbare Arbeitslast“ mit sich. Aus dem Büro Hackers hieß es weiters, dass im Vorjahr mehr als 249.000 Fahrten mit Patienten und Patientinnen nach einem Notruf notwendig geworden seien. Das wären 8,8 Prozent mehr als 2019.

Gespräche mit Ordens- und Unfallspitälern

Während vor der Pandemie 88,5 Prozent der Rettungen städtische Spitäler angefahren hätten, seien es im vergangenen Jahr 91,3 Prozent gewesen. Aus dem Büro des Gesundheitsstadtrates hieß es, man führe Gespräche mit den Ordens-, den Unfallspitälern und dem Hanuschkrankenhaus, damit diese wieder mehr Rettungen übernehmen.

Einsätze der Berufsrettung stark angestiegen

53 Prozent der Rettungseinsätze führt in Wien allein die Berufsrettung durch. Der Rest entfällt auf mehrere andere Rettungsdienste. Die Ausfahrten der Wiener Berufsrettung sind nach deren Angaben von 2019 auf 2022 um rund 40 Prozent gestiegen. Knapp 80 Prozent der Patienten seien in ein Spital gebracht worden:

  • 2019: 188.000 Rettungseinsätze
  • 2020: 197.000 Rettungseinsätze
  • 2021: 230.000 Rettungseinsätze
  • 2022: 260.000 Rettungseinsätze

Rund 78 Prozent der Patienten wurden in eine Klinik gebracht, 19 Prozent wurden am Einsatzort belassen, was auf die gute Ausbildung der Notfallsanitäter zurückgehe. Diese würden vor Ort Patienten so versorgen, dass es keine weitere Behandlung in einem Spital brauche. Der Rest sind Einsätze, bei denen es keine Patienten gibt.

Der Anstieg bei den Fahrten sei einerseits auf das Wachstum der Bevölkerung und die Grippewelle im Herbst zurückzuführen, teilte das Büro Hackers mit. Andererseits hätten viele Menschen während der Pandemie Arztbesuche aufgeschoben, sodass es nun zu mehr Notfällen komme.