Viel Verkehr, viele Autos
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Verkehr

Laute und gefährliche Straßen im Visier

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will von den Wienerinnen und Wienern wissen, wo es in ihrem Bezirk Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung brauche. In einer interaktiven Onlinekarte können nun laute Straßen und Plätze markiert werden.

So will der VCÖ mit Hilfe der Wienerinnen und Wiener herausfinden, wo zu schnell gefahren wird, wo Verkehrslärm die Anrainerinnen und Anrainer belastet und auch, wo es Unfallgefahrenstellen gibt. Alle die teilnehmen wollen, können auf der Onlinekarte nicht nur Straßen im Bezirk eintragen, sondern auch die Gründe anführen, warum es hier Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung brauche.

Aktion geht bis 31. Mai

Die Einträge werden gesammelt und an den zuständigen Bezirk weitergeleitet. „Partizipation, die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, ist eine große Chance, um gemeinsam die Lebensqualität im Bezirk zu verbessern“, so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Bis zum 31. Mai wird es die Onlinekarte geben.

Zwischen 2019 und 2021 ereigneten sich in Wien laut VCÖ rund 70 Prozent der Verkehrsunfälle auf den niederrangigen Gemeindestraßen. Eine häufige Unfallursache sei Ablenkung und Unachtsamkeit – wie zum Beispiel durch das Handy am Steuer. Österreichweit wurde im Vorjahr fast jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden im Ortsgebiet durch Ablenkung und Unachtsamkeit ausgelöst.

Handy am Steuer: Strafe verdoppelt sich

Handy am Steuer ist dafür zwar nicht der einzige Grund, aber ein häufiger. „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert ähnlich langsam und schlecht wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille. Die Devise für sicheres Autolenken heißt ‚Don’t drink and drive‘ sowie ‚Don’t phone and drive‘“, erinnert Mosshammer.

Die Strafe wird nun mit 1. Mai von 50 auf 100 Euro erhöht. Aber auch nach der Erhöhung stehe die Strafhöhe in keinem Verhältnis zur Gefährdung, die Handytelefonieren am Steuer verursachen könne, so der VCÖ. In zahlreichen EU-Staaten ist die Strafe höher, auch in Polen (mindestens 110 Euro) und in Rumänien (115 Euro), aber beispielsweise auch in Italien (165 Euro) und Spanien (200 Euro). Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, so wie das in Deutschland und zahlreichen anderen EU-Staaten bereits seit Langem der Fall ist.

Jeder dritte tödlich Verunglückte nicht angegurtet

Auch die Strafe beim Verstoß gegen die Gurtpflicht wird erhöht, von 35 auf 50 Euro. 2022 war jeder dritte in Österreich tödlich verunglückte Pkw-Insasse nicht angegurtet, weist der VCÖ auf die Unfallstatistik hin.