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Chronik

22 Fahrgäste betäubt und ausgeraubt

In Wien werden betrunkene Fahrgäste in Taxis betäubt und ausgeraubt. 22 entsprechende Anzeigen würden der Polizei vorliegen, berichtete die Tageszeitung „Kurier“. Ob es ein Einzeltäter oder eine Gruppe von Tätern ist, ist unbekannt.

Die Polizei ermittelt zu einer Überfallserie in der Wiener Taxi- bzw. Uber-Szene, bei der Lenker Fahrgäste ausgeraubt haben sollen. Die Wiener Polizei und die Taxiinnung der Wiener Wirtschaftskammer bestätigten den Zeitungsbericht am Freitag. Demzufolge ermittelt das Landeskriminalamt in der Causa bereits seit Oktober 2022, bisher sind 22 Fälle bekannt. Eine Warnung gelangte bisher nicht an die Öffentlichkeit, weil das laut Polizei die Ermittlungen behindert hätte.

22 Fahrgäste betäubt und ausgeraubt

In Wien wurden betrunkene Fahrgäste in Taxis betäubt und ausgeraubt. 22 entsprechende Anzeigen würden der Polizei vorliegen, berichtete die Tageszeitung „Kurier“. Ob es ein Einzeltäter oder eine Gruppe von Tätern ist, ist unbekannt.

Entsetzen bei der Innung

„Wir haben gestern erfahren, dass es dazu ein Ermittlungsverfahren der Polizei gibt. Wir sind entsetzt“, sagte ein Sprecher der Innung der APA. Unklar ist, ob es sich um „echte“ Lenker handelt. Die Täter dürften sich gezielt alkoholisierte Menschen aussuchen. Opfer berichteten teilweise, dass ihnen vom Lenker ein Kaugummi oder ein Zuckerl angeboten worden sei.

Zumindest einer der Ausgeraubten schilderte, dass er nach der Annahme des Kaugummis ein Blackout hatte. Der Lenker soll ihn kurz vor dem Erreichen des Ziels seine Uhr mit den Worten „Uhr oder Leben, raus“ abgenommen haben. Dazu komme noch, dass nicht alle der Betroffenen überhaupt ein Taxi- bzw. Uber-Fahrzeug bestellt haben sollen.

Zusammenhang aller Fälle möglich

Die Wiener Polizei bestätigte die Zahl der bisher bekannten Fälle. Nicht hundertprozentig sicher sind sich die Ermittler offenbar, ob alle Fälle zu ein und derselben Serie gehören. „Die Aussagen der Opfer gehen etwas auseinander“, betonte die Polizei. Die Ermittlungen würden aber gebündelt geführt, denn es sei nicht auszuschließen, dass alle Fakten zusammenhängen.

Allerdings sei unklar, ob tatsächlich als Taxi- bzw. Uber-Autos gekennzeichnete Pkws Schauplätze der Überfälle waren. Es gebe Opfer, die berichten, sie hätten über die Uber-App ein Fahrzeug bestellt, die Bestellung sei aber vom Lenker gecancelt worden. Kurze Zeit später hätte sie ein Fahrer angesprochen, ob sie auf ein Taxi warten. Nicht sicher waren sich diese Passagiere, ob der Wagen überhaupt das entsprechende Schild auf dem Dach hatte.

Kennzeichenkontrolle durch Fahrgast

Es gebe derzeit rund 10.000 Taxi- und Uber-Lenker in Wien, sagte der Sprecher der Innung. Dazu kommen jene, die „schwarz“ fahren: „Wir versuchen alles, damit wir ‚Schwarzfahrer‘ aus der Branche bekommen. Dazu setzen wir auch Privatdetektive ein.“

Er empfahl Fahrgästen, die Kennzeichen zu kontrollieren. Besonders leicht geht das, wenn man das Taxi mit der App bestellt. Komme nicht das Fahrzeug mit dem richtigen Kennzeichen, dann solle man nicht einsteigen. Taxis bzw. Uber-Fahrzeuge haben verpflichtend Kennzeichen, die auf den Buchstabencode „TX“ enden.

Mehr Sicherheit mit neuer Betriebsordnung

Leichter soll es für die Passagiere werden, wenn die neue Wiener Landesbetriebsordnung in Kraft tritt. Dem Sprecher der Innung zufolge soll das laut dem derzeitigen Zeitplan im Herbst der Fall sein. Taxifahrzeuge müssen dann im Inneren und auf dem Pkw einen QR-Code angebracht haben. „Dann kann man den Wagen leichter überprüfen, ob alles seine Richtigkeit hat.“ Außerdem gibt es dann einen Direktlink zu einem Feedbackformular.