Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
APA/Eva Manhart
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Chronik

Kabarettisten bei Klimaprotesten

Die Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ hat am Montag erneut den Verkehr aufgehalten. Unterstützung bekam sie bei der Reichsbrücke von den „Kabarettist:innen for Future“, wo u. a. Martin Puntigam, Robert Palfrader und Günther Paal alias „Gunkl“ die Straße blockierten.

Laut Polizei weiters betroffen waren die Praterbrücke auf der Südosttangente (A23), die Floridsdorfer Brücke und die Nordbrücke stadteinwärts über die Donau sowie innerstädtisch Getreidemarkt und Schwarzenbergplatz. Dementsprechend groß war das Chaos im Frühverkehr, da die Brücken stadteinwärts blockiert waren. Gegen 9.00 Uhr waren die Blockaden aufgelöst, twitterte die Landespolizeidirektion Wien. Am Nachmittag war die Schwedenbrücke blockiert.

Die „Letzte Generation“ sprach in einer Aussendung von rund 60 beteiligten Aktivistinnen und Aktivisten sowie 50 Teilnehmern aus der Zivilgesellschaft, darunter u. a. die weiteren Kabarettisten Benedikt Mitmannsgruber, Christoph Fritz, Antonia Stabinger und David Scheid.

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Robert Palfrader bei Klimaprotest bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Klimaprotest
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Klimaprotest, Polizei
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Hand klebt auf Asphalt
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Kabarettisten zum Klimaprotest mit Rollbanner bei Reichsbrücke
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Klimaprotest bei Reichsbrücke
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Klimaprotest bei Reichsbrücke
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Klimakleber auf Praterbrücke
Hubert Kickinger/wien.ORF.at
Klimakleber auf Praterbrücke
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Aktivistin betonierte Hand ein

Eine festgenommene Person wurde vorübergehend zur gesundheitlichen Abklärung von der Wiener Berufsrettung in ein Spital gebracht. Die Aktivistin hatte sich nicht wie üblich bei derartigen Protesten mit Superkleber auf der Handfläche auf die Fahrbahn geklebt, sondern laut „Letzter Generation“ ihre Hand „an die Autobahn betoniert“, was für den Körper sehr gefährlich sein kann.

Es handelte sich laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger jedoch nicht um Beton oder Zement, sondern um ein Sand-Kleber-Gemisch. Die Sondereinheit WEGA habe die junge Frau mit mehr Aufwand, aber unverletzt abgelöst. Es wurde laut Berufsrettung lediglich eine Hautrötung festgestellt. Die Klimaschützer verwendeten zudem erstmals auch eigene Autos, um die A23 zu blockieren. Außerdem folgte gegen 13.00 Uhr eine weitere unangekündigte Protestaktion auf der Schwedenbrücke zur Innenstadt beim Schwedenplatz. Hier nahm die Polizei laut Haßlinger sechs weitere Aktivisten fest.

Kabarettisten bei Klimaprotesten in Wien

Die Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ hat die dritte Woche in Folge den Wiener Frühverkehr an mehreren Stellen aufgehalten. Unterstützung bekam sie bei der Reichsbrücke von den „Kabarettist:innen for Future“, wo etwa Martin Puntigam, Robert Palfrader und Günther Paal alias „Gunkl“ die Straße blockierten.

Im Verlauf des Tages kam es laut Polizeiangaben vom Nachmittag zu insgesamt 45 vorläufigen Festnahmen unter den Aktivistinnen und Aktivisten, die im Gegensatz zu den Kabarettisten nicht der Aufforderung nachgekommen seien, den unangemeldeten Protest aufzulösen, hieß es in einer Polizeiaussendung am Nachmittag.

Palfrader: „Solidarisch mit der Wissenschaft“

Die Politik sei „derartig im Verzug selbst nur mit dem Umsetzen der Maßnahmen, die im Pariser Klimaabkommen stehen, und das ist ja eh schon in Wirklichkeit ein Minimalkompromiss“, begründete Puntigam die Solidaritätsaktion mit den Aktivisten. Er verstehe die Leute, die hinter den Protesten im Stau stehen und sich aufregen, sagte Palfrader.

Doch bleibe den Klimaschützern „auch keine andere Wahl, ihre Inhalte zu transportieren“. Ein offener Brief von Verkehrswissenschaftlern, die sich zur raschen und einfachen CO2-Reduktion für ein Limit von 30 km/h im Ortsgebiet, 80 km/h auf Freilandstraßen und 100 km/h auf Autobahnen ausgesprochen haben, sei von der Politik „nicht einmal ignoriert worden“, kritisierte Palfrader: „Nachdem ich mich mit der Wissenschaft solidarisch zeigen möchte, bin ich hier.“

Klimademonstrationen legen Wien lahm

Klimademonstranten haben am Montagmorgen an mehreren neuralgischen Punkten Straßen blockiert: auf der Praterbrücke, auf der Nordbrücke, der Floridsdorfer Brücke, der Rechten Wienzeile und am Schwarzenbergplatz; unterstützt diesmal von Kabarettisten und Wissenschaftern. Laut Polizei waren vor allem die Blockaden auf den Autobahnen gefährlich.

„Billigste, einfachste Maßnahmen“

Die „Letzte Generation“ forderte „wenigstens die billigsten, einfachsten Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft ein: Tempo 100 auf der Autobahn und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen“. Das Versagen der Bundesregierung beim Klimaschutz sei nicht mehr hinnehmbar.