Hand bei Kerze anzünden im Stephansdom
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Religion

Stephansdom bleibt vorerst bei Teelichtern

Im Stephansdom bleibt man vorerst dabei, Aluminiumzteelichter, statt umweltfreundliche Mehrweglichter einzusetzen. Der Grund ist sehr weltlich: Die Zahlungsmoral bei Teelichtern ist deutlich größer als bei Mehrweglichtern, und auf dieses Geld könne man nicht verzichten.

Rund eine Million Teelichter werden im Jahr angezündet und meist wird dafür auch wie verlangt ein Euro bezahlt. Bei den Kerzen in Mehrweggläsern, den sogenannten Killianslichtern, ist die Zahlungsmoral weitaus geringer. Dompfarrer Toni Faber vermutet, weil diese Kerzen kleiner sind und die Menschen sie noch nicht kennen „und sich sagen: Das schaut ein bisschen kleiner aus, das ist nicht genauso viel wert wie das andere.“

Teelichterverkauf für zwei Dienstposten

Damit werde man auch in Zukunft drei Viertel der Kerzen als Aluminiumteelichter anbieten. Sie haben auch einen anderen Vorteil, so Faber: „Die Teelichter sind günstiger für unseren Einkauf.“ Auf die Einnahmen aus dem Kerzenverkauf könne der Stephansdom nicht verzichten. „Das würde für mich ein Äquivalent von fast zwei Dienstposten bedeuten, die ich da weniger einnehme. Das kann ich natürlich nicht verantworten.“

Frau und Kind zünden Kerze im Stephansdom an
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Die Killianslichter werden nicht so gut angenommen

In der Nähe von Kunstwerken werden weiterhin die rußfreien Mehrwegkerzen eingesetzt. In den übrigen Bereichen gilt: „Wenn die Zahlungsmoral besser wird, wenn andere Möglichkeiten auch wieder dazukommen, die Anzahl der Touristen und der Besucher steigt ja, dann kann man sich sehr wohl auch für diese umweltfreundlichere Variante entscheiden“, sagte Faber. Wobei er ergänzte, dass das Aluminium recycelt werde.

Langfristig sollen die Teelichter jedenfalls abgelöst werden, LED-Lichter wie in italienischen Kirchen sind aber weiter kein Thema. Auch eine „Verbannung“ der Kerzen in einen separaten Bereich – wie das etwa in der Basilika in Mariazell der Fall ist – werde es nicht geben.