Die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße
ORF/Birgit Pointner
ORF/Birgit Pointner
Politik

Wiener SPÖ sitzt zwischen zwei Stühlen

Für die Bundes-SPÖ steht diese Woche eine wichtige Entscheidung bevor: Wer wird neuer Parteichef? Hans Peter Doskozil oder Andreas Babler: Für die Wiener SPÖ gibt es dabei nichts zu gewinnen. Sie hatte sich ja für Pamela Rendi-Wagner ausgesprochen.

Eigentlich tut sich die Parteispitze der Wiener SPÖ mit beiden verbliebenen Kandidaten schwer, sagte Politikanalyst Peter Filzmaier: „Gegenüber Hans Peter Doskozil gibt es wechselweise tiefste, auch im persönlichen Bereich hinreichende Verletzungen. Andreas Babler steht für eine noch weitgehend leere Parteireform, die nicht dem Macht- und Funktionärsdenken der Wiener SPÖ entspricht.“

Persönliche Differenzen mit Doskozil

Fällt die Wahl auf den momentanen Landeshauptmann des Burgenlands Doskozil, werde die Wiener SPÖ ihm gegenüber Erklärungsbedarf haben. Denn man habe ja praktisch alles an den Zick-Zack-Kurs eines Slaloms erinnerndes getan, um Doskozil zu verhindern: zunächst Parteitag, dann doch Mitgliederabstimmung ohne Stichwahl, dann plötzlich doch Stichwahl.

Aber auch Babler als Parteichef würde für die Wiener SPÖ ein Problem bedeuten. Denn er verspricht eine grundlegende Reform: „Das kann viel zu weitreichend für die Wiener SPÖ sein, die ja im Hintergrund die Fäden in der Hand behalten will“, analysierte Filzmaier. Damit wäre es dann wohl vorbei.

Mit Doskozil wäre es für Wien leichter

Längerfristig wäre es laut Filzmaier für die Wiener Partei und ihre Funktionäre leichter, wenn Doskozil letztlich das Rennen machen würde. Denn Doskozil ist mit den Strukturen der SPÖ ja mehr oder weniger zufrieden, er ist auf Landesebene ja ein erfolgreicher Politiker und auch inhaltlich ist man nicht sehr weit auseinander. Filzmaier: „Man könnte sagen, Doskozil ist ein klassischer Politikertyp. Man wird sich in Hinterzimmergesprächen, die wenig populär sind, für Deals zusammenfinden.“