Ambulanz und Bettenstation – das macht eine Universitätsklinik aus, ist man in der Augenklinik am Wiener AKH überzeugt. In den letzten Jahren sind von ursprünglich 90 Betten nur mehr 18 übrig, und die sollen jetzt auch wegrationalisiert werden. Die leitenden Ärztinnen und Ärzte protestieren.
Augenklinik soll Bettenstation verlieren
Seit langem hat die Universitäts-Augenklinik auf ambulante tagesklinische Eingriffe umgestellt und Betten reduziert. Von den ursprünglich drei Stationen ist nur mehr eine halbe geblieben. Und die soll jetzt auch wegkommen, was bei der Augenklinik-Leitung auf Unverständnis stößt.
Für schwere Fälle „werden Betten auf der Station gebraucht“
Denn auch wenn auf der Augenklinik mittlerweile so gut wie alle Eingriffe tagesklinisch durchgeführt werden, brauche man für schwere Fälle die Bettenstation. „Es gibt im deutschsprachigen Raum keine Uniklinik ohne ein Bett. Wir sind auch immer für Optimierungen bereit, aber das geht zu weit“, kritisiert der stellvertretende Leiter der Augenklinik, Michael Georgopoulos.

Die Augenklinik ist somit auch Opfer ihres eigenen Erfolges. Schon früh hat man damit begonnen, von einem stationären auf einen ambulanten Betrieb umzustellen. Doch nicht jeder Patient und jede Patientin kann unmittelbar nach der Operation nach Hause geschickt werden. Denn gerade im AKH werden die komplizierteren Eingriffe durchgeführt. Und für diese benötigt man eben Betten auf der eigenen Station, heißt es.
Station hat durchschnittlich nur sechs Patienten
Man könne nicht eine Station offenhalten, in der durchschnittlich sechs Betten belegt wären, kontert hingegen AKH-Direktor Herwig Wetzlinger: „Mit Sicherheit ist die stationäre Versorgung gewährleistet.“ Wenn ein Bett benötigt wird, dann gibt es auch eines, wird versichert – allerdings eben nicht mehr in der Augenklinik.