Michael Ludwig (r.) mit Doris Bures
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Politik

Ludwig betonte nach Parteitag Zusammenhalt

Der Wiener SPÖ-Landesvorsitzende Michael Ludwig hat nach der Wahl von Hans Peter Doskozil zum Bundesparteichef auf Zusammenhalt gepocht. Von Doskozil erwartet er, dass er Konflikte künftig in den Gremien und nicht in den Medien austrägt.

Es gebe noch viele offene Diskussionen nach dem Parteitag, in der SPÖ seien verschiedene Auffassungen vertreten, sagte Ludwig im Interview mit „Wien heute“. „Ich hoffe, es gelingt hier eine Möglichkeit zu finden, diese Diskussion innerparteilich zu führen.“ Er habe Doskozil auch bisher immer wieder eingeladen, diese Diskussion innerhalb der Gremien zu führen. „Wenn er jetzt die Hauptverantwortung trägt, werde ich davon ausgehen, dass er jetzt diesen Zugang findet.“

Geschlossene Sozialdemokratie „ab morgen“

Das Ergebnis mit rund 53 Prozent für Doskozil und 47 Prozent für seinen Konkurrenten Andreas Babler war alles andere als deutlich. Ludwig appellierte jetzt, innerhalb der Partei wieder an einem Strang zu ziehen. „Meine Hoffnung ist, dass es mit dem morgigen Tag eine geschlossene Sozialdemokratie gibt. Eine Partei, die auch nach außen hin mit einer Stimme spricht.“

Für eine etwaige Nationalratswahl, die spätestens im kommenden Jahr stattfinden wird, verspricht Ludwig Unterstützung aus der Wiener Partei. „Ich denke, dass die allermeisten erkennen, dass es notwendig ist, bei der Nationalratswahl ein gutes Ergebnis zu liefern.“ Die Konkurrenz sei nicht in der eigenen Partei zu finden.

FPÖ-Ablehnung als „Selbstverständlichkeit“

Dass Doskozil in seiner Siegesrede eine Koalition mit der FPÖ ausschloss, hieß Ludwig gut. Das entspreche auch der bestehenden Beschlusslage der Bundespartei: „Von daher war das für mich eine Selbstverständlichkeit. Aber es ist gut, dass er das auch deutlich macht. Das war in den letzten Interviews nicht immer ganz so deutlich zu hören.“

Auch mit der ÖVP will Doskozil keine Koalition eingehen, sondern plädierte erneut auf eine Dreierkoalition mit Grüne und NEOS. Soweit wollte Ludwig in der Zeit im Bild nicht gehen. „Niemand kann heute abschätzen, welche Mehrheitsverhältnisse in einem kommenden Nationalrat möglich sind.“ Er plädierte dafür, keine Ankündigungen zu machen, die man nach einer Wahl verändern muss.

Ludwig (SPÖ) zum Ergebnis des SPÖ-Votums

Oliver Ortner (ORF) hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am SPÖ-Parteitag zum Ergebnis des Votums und des Siegs von Hans Peter Doskozil befragt.

Unterstützung für Rendi-Wagner nicht bereut

Die eigene Unterstützung für Pamela Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung sieht Ludwig als keinen Fehler. „Solidarität ist ein Wert der Sozialdemokratie und das schließt Loyalität mit ein. Ich bin immer dafür eingetreten, dass jene Personen, die an der Spitze der Partei stehen, auch Unterstützung erfahren. Das ist leider der Parteivorsitzenden Rendi-Wagner nicht vergönnt gewesen.“