Flusskreuzfahrtschiff und Ausflugsschiff auf der Donau in Wien
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Kreuzfahrttourismus: Wenig Nutzen für Stadt

400.000 Gäste kamen vor der Pandemie mit dem Kreuzfahrtschiff nach Wien, mittlerweile sind es schon wieder fast so viele. Skeptisch wird dieser Touristengruppe entgegengeblickt, denn es wird mehr Wertschöpfung für die Stadt gewünscht.

Mit einem „Rundum-sorglos-Paket“ oder auch „Alles inklusive“ lässt es sich bequem reisen. Das ist auch bei den bekannten Donau-Flussschiffreisen oftmals der Fall. Das bedeutet, dass der Großteil der Getränke und Speisen von den Gästen auf dem Schiff eingenommen wird. Mit Blick auf die Donau wird auf dem Kreuzfahrtschiff übernachtet. Damit gibt es wenig Wertschöpfung für die Stadt, sagte Norbert Kettner vom Wiener Tourismusverband. Denn weder Hotellerie noch Gastronomie würden dadurch von den Bootstouristinnen und -touristen genutzt.

Touristen steigen aus einem Reisebus aus und steigen an ein daneben in der Donau liegendes Schiff
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Vom Donaukreuzfahrtschiff werden die Gäste meist per Bus in die Stadt befördert

Von Wien Tourismus werde dennoch kein Verbot gewünscht, zumal im Bereich der Fremdenführerinnen und -führer konsumiert werde sowie kulturelle Veranstaltungen in Wien besucht würden. Dennoch sollen „die Auswirkungen bestimmter Tourismusgruppen in der Stadt möglichst minimiert werden“, sagte Kettner. Dabei bezog Kettner sich auf die Organisation der Schiffsreisegruppen. Diese sollen vermehrt über den Tag verteilt die Stadt besuchen, anstatt nur in der Früh in die Innenstadt zu kommen.

Mehr Wertschöpfung für Wien gewünscht

Auch das Transportmittel spiele eine Rolle. Anstelle von Reisebussen seien einige schon mit der U-Bahn unterwegs. Auch das schaffe eine Ausdehnung der Touristenströme. Weitere mögliche Regelungen wie Einfahrtsgebühren wurden vom Geschäftsführer des Wiener Tourismusverbands nicht genannt. „Grundsätzlich irgendeine Gruppe aus der Stadt auszusperren sei nicht praktikabel“, sagte Kettner. Gewünscht werde von Wien Tourismus aber durchaus mehr Wertschöpfung für die Stadt.

Kettner erwähnte im Gespräch mit Radio Wien eine Möglichkeit, die Wertschöpfung aus dieser Tourismusgruppe zu steigern. Die solle der Beginn oder das Ende einer Kreuzfahrt sein. Dadurch würden vor oder nach Reiseantritt Hotelbuchungen in der Stadt hinzukommen, Kulturveranstaltungen würden besser gebucht, und auch die Gastronomie profitiere.