Generalprobe Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker
APA/GEORG HOCHMUTH
APA/GEORG HOCHMUTH
Kultur

Sommernachtskonzert mit „Schattenwesen“

Heute findet zum 20. Mal das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark Schönbrunn statt – bei freiem Eintritt. Dirigent ist erstmals Yannick Nezet-Seguin. Die Jugendkompanie des Wiener Staatsballetts tanzt als „Schattenwesen“.

Inhaltlich soll ein Bogen von der französischen Romantik bis zum Impressionismus gespannt werden. „Erstmals haben wir ein Werk von Lili Boulanger ins Programm genommen“, kündigte der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Daniel Froschauer, an. „Eine berührende Naturschilderung der jungen Komponistin und ersten weiblichen Preisträgerin des renommierten Prix de Rome im Jahre 1913.“

Gabi Hassler (ORF) vom Sommernachtskonzert

Am Donnerstag findet zum 20. Mal das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark Schönbrunn statt – bei freiem Eintritt. Dirigent ist erstmals Yannick Nezet-Seguin. Die Jugendkompanie des Wiener Staatsballetts tanzt als „Schattenwesen“. ORF-Reporterin Gabriele Hassler berichtet vor Ort.

Man werde diese Komposition der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte widmen. Diese wurde vor 75 Jahren unterzeichnet und vor 30 Jahren, bei der Wiener Weltkonferenz für Menschenrechte, durch ein konkretes Aktionsprogramm (für Menschenrechte) gestärkt. „Das klare Bekenntnis zu den Menschenrechten ist heute wichtiger denn je“, sagte Froschauer.

TV-Hinweis

Das Sommernachtskonzert wird am 8. Juni live-zeitversetzt übertragen: ab 21.20 Uhr in ORF2, ab 21.45 Uhr in 3sat.

„Schattenwesen“ auf Schlossfassade

Auf dem Programm stehen auch Werke von Hector Berlioz und Maurice Ravel – etwa dessen berühmtestes Stück „Bolero“. Die Jugendkompanie des Wiener Staatsballetts wird zu den Klängen hinter der Bühne tanzen – und als „Schattenwesen“ auf der Schlossfassade sichtbar werden. Zum Abschluss des Konzerts gibt es, wie es schon Tradition ist, eine Hommage an die Stadt Wien, mit Johann Strauss’ Walzer „Wiener Blut“.

Der kanadisch-französische Dirigent Nezet-Seguin steht erstmals am Pult des Sommernachtskonzerts. Auch für die lettische Mezzosopranistin Elina Garanca ist es ein Debüt – sie singt als Solistin drei Arien aus Georges Bizets „Carmen“, aus Charles Gounods „Sapho“ und aus Camille Saint-Saens „Samson et Dalila“.

Kinderwägen und Tiere verboten

Das Sommernachtskonzert ist nach dem Neujahrskonzert das weltweit meistausgestrahlte Klassikereignis. Heuer ist es in mehr als 80 Ländern zu sehen. Das Konzert beginnt am Donnerstag um 20.30 Uhr. Besucherinnen und Besuchern wird eine Anreise mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln dringend empfohlen. Es werden Fahrradabstellplätze auf der Schönbrunner Schlossbrücke eingerichtet.

Für den Zugang zum Schlosspark sollen nur das Hietzinger Tor und das Meidlinger Tor verwendet werden, Ausnahmen gibt es für geladene Gäste und Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die Mitnahme etwa von Stühlen, Picknickdecken und Kinderwägen ist verboten, da Fluchtwege freigehalten werden müssen. Auch Tiere dürfen nicht zum Konzert mitgebracht werden.

Grüne fordern Frauenquote

Die Wiener Grünen kritisierten im Vorfeld, dass das Konzert erneut von einem Mann dirigiert wird. Seit Beginn der Sommernachtskonzerte 2004 habe noch keine einzige Frau dirigiert, auch bei den Solistinnen und Solisten sei Elina Garanca erst die fünfte Solistin in knapp 20 Jahren. Die Grünen fordern deswegen, dass die Förderung der Stadt Wien für das Konzert künftig an Gender-Quoten gebunden wird.