Am Nussberg begann die Weinlese am Montag. Zuerst sind Rieslingsorten dran, aus denen ein Premiumschaumwein wird, so Winzer Gerhard J. Lobner, Produktionsleiter und Geschäftsführer vom Weingut Mayer am Pfarrplatz. Er erwartet „eine gute Durchschnittsernte, die Quantität betreffend“.
Trockenheit und Frostgefahr setzen Reben zu
Was die Qualität betrifft, hofft man hier auf einen „schönen, fruchtigen, aromatischen Jahrgang. Also ich glaube, wir können uns freuen drauf.“ Aber im Vorhinein weiß man das nie so genau, schon gar nicht in Zeiten des Klimawandels, den auch Weinbauern registrieren. Vor allem die zunehmende Trockenheit setzt den Weinreben zu.
Eine Bewässerungsanlage gibt es am Nussberg nicht. Die Winzer hier helfen sich, indem sie jetzt die Erde bepflanzen, damit sie feuchter bleibt. „Paradoxerweise muss man sagen, die Frostgefahr – und da sprechen wir von Spätfrösten, die im Frühjahr kommen, die steigt durch die Klimaerwärmung, weil die Reben früher austreiben“, so Winzer Gerhard J. Lobner.
„Einzelne Lagen werden verschwinden“
Ein gutes Weinjahr ist es für Norbert Walter, den Präsidenten des Landesweinbauverbandes Wien. Er bewirtschaftet an den Hängen des Bisambers einen kleinen Weingarten. „Wir hatten genügend Niederschläge im Frühjahr, hatten dann doch einen relativ warmen heißen Sommer, dazwischen aber auch wieder ein paar kalte Tage. Dazwischen noch einmal Niederschläge etc. Erst vor kurzem auch noch mal Starkregenereignisse, Gewitter oder Hagel, das hätten wir uns ersparen können, dann wäre es natürlich noch schöneres Jahr gewesen.“
Weinlese: Klimawechsel belastet Winzer
In Wien beginnt die Weinlese. Die Winzer erwarten zwar einen guten Wein, doch die klimatischen Bedingungen machen ihnen zu schaffen.
Nur in den Weingärten am Bisamberg gibt es eine Bewässerungsanlage. Das erleichtert es den Winzern hier, ihre Reben unter den erschwerten Bedingungen besser durchzubringen. „Was man abschätzen kann, dass es einzelne Lagen geben wird, die aufgrund der Trockenheit und wenn man keine Möglichkeit hat zu bewässern, sicher verschwinden werden.“
Jungwein ab Mitte Oktober
Der heurige Wein der rund 150 Wiener Weinbaubetriebe ist jedenfalls gesichert. Die ersten Fuhren sind schon in der Weinpresse, die Gärungstanks in Betrieb. Der heurige Jungwein kommt dann ab Mitte Oktober auf den Tisch.