Erotische Fotografien von Alfons Walde
Geht es um Bilder von Walde, denkt man zuerst wohl an Gemälde von verschneiten Tiroler Bergen. WestLicht beleuchtet bis 8. Februar mit „SchauLust“ jedoch eine bisher fast unbekannte Seite des Malers, der von 1891 bis 1958 lebte, und zeigt erotische (Farb-)Fotografien aus dem Nachlass des Künstlers.
Fotografien als Vorlage für gemalte Akte
In einer großen Walde-Retrospektive im Leopold Museum im Jahr 2006 war der erotischen Fotografie des Künstlers lediglich eine Vitrine gewidmet, doch im WestLicht schöpft man nun aus dem Vollen, hat der Landschaftsmaler doch etwa 2.000 Farbdias und 250 Schwarz-Weiß-Filmrollen hinterlassen.
Sendungshinweis
„Wien heute“, 13.12.2014
Aus diesem Archiv holten die Kuratoren Rebekka Reuter und Peter Weiermair jene rund 120 Arbeiten, die nun im WestLicht zu sehen sind. Besonders spannend sind dabei jene Fotos, die in weiterer Folge als Vorlage für gemalte Akte dienten, etwa die Rückansicht einer durch ein Fenster ins Haus blickenden Frau und ein kopulierendes Paar im Bett.
Walde selbst posierte nackt im Schnee
Doch auch auf manchen Aktfotos bilden die Berge rund um Waldes Heimat Kitzbühel die Kulisse: eine nackte junge Frau auf einer Holzbank im Schnee; die bare Rückansicht einer Frau auf einem Berggipfel (in Stöckelschuhen) und eine sich bückende Nackte zwischen zwei im Schnee steckenden Ski.
Im Pressetext heißt es: „Sichtbar wird das intime Verhältnis zwischen dem Maler und seinen Musen, und so erscheinen die Fotografien mitunter als Vorspiel im doppelten Sinne.“ Auch ein Selbstporträt findet sich in der Schau: Walde um 1940, bis auf eine rote Wollmütze nackt mit heruntergelassener Hose - im Schnee.