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Politik

Nepp: „Verzeihe jedem schwere Fehler“

Dominik Nepp, Spitzenkandidat der Wiener FPÖ hat auf Radio Wien persönliche Fragen beantwortet. So hat man erfahren, dass er gerne in der Wohnküche abhängt und am Abend betet. Nepp meint auch, dass er jedem Freund einen schweren Fehler verzeihe, Heinz-Christian Strache habe aber zu viele gemacht.

Der bekennende Serienfan („Games of Thrones“) verbrachte schon mal die eine oder andere Nacht vor dem Fernseher, um Serienfolgen nacheinander anzusehen. Seine Frau Barbara schaue mit, schlafe aber meistens früher ein, erzählte Nepp im Radio-Wien-Interview. Momentan schlafe er fünf bis sechs Stunden, was manchmal zu wenig sei, gerade bei den Strapazen eines Wahlkampfes. Abendliche Gebete mehrmals die Woche und Entspannungsmusik helfen beim Einschlafen. Grundsätzlich beanspruche sein Job sehr viel Zeit, „aber umso mehr muss man die Qualität suchen in der Zeit, die man mit der Familie verbringt“.

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Die Familie, das sind neben seiner Frau noch die beiden Töchter, ein Hund namens Enzo und zwei Hamster. Familiäres Zentrum ist die Wohnküche in der Währinger Mietwohnung, „weil dort am meisten passiert, jeder hängt dort ab, vom Fernsehen bis zum Kochen“. Es sei ein „Kommunikationszentrum, wo man auch die wenige Zeit, die ich jetzt habe, auch gemeinsam verbringen kann“. Diese gemeinsame Zeit ende, wenn er seine Töchter zur Schule gebracht habe und meistens kurz nach 8.00 Uhr in sein Büro im Rathaus komme. Der Arbeitstag beginne mit gutem Kaffee, Computer einschalten und E-Mails checken.

„Liebe steht über dem Glauben“

Rund 100.000 Follower hat Nepp auf Facebook, was ihn zur Nummer 1 unter den sechs Kandidaten der im Gemeinderat vertretenen Parteien macht. „Ich schau, dass das Handy nicht benutzt wird, bevor ich im Büro bin“, so Nepp, der von seiner Frau darauf aufmerksam gemacht werde, wenn ihm das nicht gelinge.

Ob er denn seiner Frau folgen würde, fragte Moderatorin Olivia Peter. Nepps Antwort ist kurz und eindeutig: „Ja, selbstverständlich.“ Konsequenz, die er auch bei den Töchtern verlangt. Sie hätten beide schon ein Handy, „da gibt es zum Glück eine Handysperre“.

Strache am Samstag

Am Samstag ist Heinz-Christian Strache, Spitzenkandidat des Team HC Strache, zwischen 8.00 und 9.00 Uhr zu Gast bei Olivia Peter auf Radio Wien

Nepp sieht sich nicht unbedingt als strenger Vater. Bei schlechten Noten würde er eine gewisse Schuld auch bei sich, bei den Eltern sehen, „dass man mit den Kindern zuhause sitzt und vielleicht mit ihnen Stoff wiederholt oder lernt“. Die Familie sei das, wofür er am dankbarsten sei, betonte Nepp. Würde eine seiner Töchter nach Hause kommen und sagen, sie habe sich in einen jungen Mann anderen Glaubens verliebt, würde Nepp dies so akzeptieren: „Ich wäre glücklich für meine Tochter, denn sie soll glücklich sein, das wäre das wichtigste. Liebe stehe über dem Glauben.“

Sendungshinweis

Guten Morgen Wien, 25.9.

Mit Vernunft und Hausverstand durch die Pandemie

Corona-Masken findet Nepp störend, er trage sie aber dort, wo sie gesetzlich vorgeschrieben seien. Man brauche in der Pandemie nicht eine übertriebene Angst und Panikmache, es reiche Vernunft und Hausverstand. Seine Töchter, so Nepp, würden „ganz brav mit Masken in die Schule gehen“. Dass seine Mädchen ihren Weg gingen, bereite ihm keine Sorgen, „meine Mädels kriegen das schon hin“, aber so Nepp weiter, „es ist nicht mehr so wie früher. Ich glaube, dass Kinder in der Öffentlichkeit nicht mehr so sicher sind, wie es noch vor 20, 30, 40 Jahren einmal war.“

Das sei auch der Grund, warum er sich Politik antue, antwortete Nepp auf eine Hörerfrage. Er wolle mit Leidenschaft dafür kämpfen, das Lebensgefühl von früher den Wienern wieder zurückzugeben, das sich durch ein respektvolles Miteinander ausgezeichnet habe. Beim Gendern spricht Nepp von einer „Verhunzung der Sprache“, die die Verständlichkeit nicht erhöhe. Um ein Thema kam Nepp gegen Ende selbst als Privatmann nicht herum: Er würde jedem Freund einen schweren Fehler verzeihen, Heinz-Christian Strache aber habe zu viele Fehler gemacht: „Für eine wirklich enge, wahre, ehrliche Freundschaft waren das für mich zu viele Fehler.“