Polizei prüft Räumung

Die Polizei prüft die Räumung eines besetzten Hauses in der Lindengasse in Wien-Neubau. Die Besetzer hatten am Mittwoch eine letzte Frist des Besitzers verstreichen lassen und sind weiter im Haus geblieben.

Die BUWOG - als Hauseigentümer - wandte sich am Mittwochabend an die Polizei und „sieht diese nun gefordert, das Haus zu räumen“, sagte BUWOG-Sprecher Thomas Brey gegenüber Radio Wien. Wann es nun genau zur angekündigten Räumung kommen wird, ist nicht bekannt.

Die Wiener Polizei bestätigte den Erhalt der Räumungsaufforderung. Die Rechtsabteilung prüfe aber noch, ob „man überhaupt einschreiten dürfe“. Immerhin habe die BUWOG die Besetzung über zwei Wochen lang geduldet. Laut Polizei gibt es am Freitag noch einmal Gespräche zwischen BUWOG und Polizei, bei denen die weitere Vorgangsweise geklärt werden soll.

Die Besetzer gaben sich indessen unbeeindruckt und teilten via Aussendung am Donnerstag mit: Die Stimmung sei „trotz völlig unverständlicher Räumungsdrohung“ weiterhin bestens und „Aufbau und Renovierungstätigkeiten sowie das ständig wachsende Programm sind in vollem Gange.“

Besetztes Haus in der Lindengasse

APA/Roland Schlager

Die Besetzer möchten in dem Haus ein „kulturelles und soziales Zentrum“ etablieren

Besetzer ohne Strom im Haus

Die Besetzer sind derzeit ohne Strom im Haus. Dieser wurde im Auftrag der BUWOG abgedreht. Die Besetzer behelfen sich nun mit einem Generator und übten Kritik: „Auf die Ankündigung sich an den Stromkosten zu beteiligen und einen Termin für die Überprüfung der Stromleitungen durch die MA 25 zu vereinbaren, wurde nicht eingegangen“.

Weiters kritisierten die Besetzerinnen und Besetzer, dass „die BUWOG das Ultimatum ausschließlich über eine Presseaussendung kommuniziert“ habe.

Hausbesetzer und Sympathisanten vor dem besetzten Haus

ORF/Ulli Dobes

Besetzer und Sympathisanten

„Selbstverwaltendes“ Wohn- und Kulturzentrum

Die BUWOG will das Haus Lindengasse 60 abreißen und ein neues Wohnhaus errichten. Eine aktuelle Stellungnahme der Besetzer auf das neue Ultimatum liegt nicht vor. In einer früheren Stellungnahme hatte es geheißen, es gehe bei der Besetzung " „nicht in erster Linie um mietfreies Wohnen“. Aber „gerade für die Projekte, die wir hier starten wollen ist es wichtig, keine oder zumindest nicht marktübliche Mieten zu zahlen“. Die Besetzer wollen in dem Haus ein „selbstverwaltendes“ Wohn- und Kulturzentrum machen - mehr dazu in wien.ORF.at.

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