Besetztes Haus: Festnahmen nach Protestdemo
Gegen 11.00 Uhr war die Polizei mit Lautsprecherwagen vor das Gebäude der Eigentümergesellschaft BUWOG gefahren und hatte die rund 30 Aktivisten aufgefordert, das Haus zu verlassen. Von einem freiwilligen Abzug machte aber keiner der Besetzer Gebrauch. Daraufhin marschierten die rund 100 Einsatzkräfte - darunter WEGA-Beamte - in das Haus. Im Umkreis der Lindengasse wurden die Straßen großräumig gesperrt.
Autoscheibe bei Demo eingeschlagen
Die Räumung verlief tagsüber friedlich. Es gab keinen Widerstand seitens der Aktivisten. Die Beamten führten Identitätsfeststellungen durch, nachdem es bereits im Vorfeld zu Sachbeschädigungen gekommen war.

APA/Hochmuth
Polizei löste Demo am Abend auf
Erst nach der Räumung kam es zu einer unangemeldeten Protestdemonstration durch Mariahilf und Neubau. Die Demonstranten setzten dabei laut Polizei Pyrotechnik ein, und auch die Scheibe eines PKW wurde eingeschlagen. Die Aktion wurde schließlich von der Polizei am Getreidemarkt für aufgelöst erklärt. Weil die rund 150 Demonstranten nicht gehen wollten, wurden sie von der Polizei an der Ecke zur Gumpendorfer Straße eingekreist. Es kam zu vier Festnahmen, hieß es von der Polizei.
Bilder der Räumung
Besetzer wollten Sozialräume
BUWOG-Sprecher Thomas Brey sagte, dass man sich um eine Lösung ohne polizeiliche Räumung bemüht, es aber keine Bereitschaft zu einer Einigung vonseiten der Aktivisten gegeben habe. Die BUWOG hatte den Besetzern ein Ultimatum bis 2. November gestellt, das Gebäude freiwillig zu räumen. Dieses verstrich ohne Ergebnis. Bemühungen der Stadt, zu einer Einigung zu kommen, scheiterten ebenfalls. Nun sei man froh, dass die Besetzung zu Ende gegangen ist, sagte der BUWOG-Sprecher. Das Gebäude soll abgerissen werden und einem Wohnhaus Platz machen.
„Wien heute“-Video
Wien heute war bei der Räumung mit der Kamera dabei.
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Aktivisten hatten das Haus Mitte Oktober besetzt und es „Epizentrum“ genannt, sie wollten freie Sozialräume schaffen. Den Besetzern sei es „in erster Linie nicht um mietfreies Wohnen“ gegangen, hieß es in einer Stellungnahme. Aber „gerade für die Projekte, die wir hier starten wollen, ist es wichtig, keine oder zumindest nicht marktübliche Mieten zu zahlen“. Die Besetzer wollten in dem Haus konkret ein sich „selbstverwaltendes“ Wohn- und Kulturzentrum schaffen - mehr dazu in wien.ORF.at.