Nestroy für Theaterstars

Sarah Viktoria Frick und Max Mayer sind bei der Nestroy-Gala am Montag zu den besten Schauspielern gekürt worden. Autor Peter Turrini bekam den Preis für sein Lebenswerk. Peter Handke wurde der Autorenpreis unter großem Beifall übergeben.

Niemand geringerer als Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schrieb die Laudatio für Turrini. Die Rede wurde aber nicht selbst von der öffentlichkeitsscheuen Schriftstellerin vorgetragen. Kirsten Dene verlas den Text von Jelinek.

Turrini und Dene bei Nestroy Verleihung 2011

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Turrini und Kirsten Dene bei der Nestroy Gala

Zwei weitere von insgesamt zwölf Nestroy-Preisträgern standen ebenfalls schon fest: Peter Handke bekam den Autorenpreis und Thomas Schulte-Michels wurde für die „Beste Ausstattung“ in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ im Volkstheater geehrt.

Luc Bondy und Peter Handke

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Luc Bondy überreichte Preis an Handke

Jungstar Mayer wirft Voss aus dem Rennen

Sarah Viktoria Frick erhielt die erste Auszeichnung des Abends. Sie wurde für ihre Darstellung der Beppi in „Stallerhof“ von Franz Xaver Kroetz (Kasino/Burgtheater) als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde von David Bösch entgegengenommen, dem Regisseur der Produktion und Patenonkel ihres Kindes, bei dem die junge Mutter diesen Abend in Hannover verbrachte.

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Den Nestroy-Preis als Bester Schauspieler erhielt überraschend der junge Schauspielhaus-Darsteller Max Mayer, den es bei seiner Dankesrede fast die Sprache verschlug. Er wurde für seine Darstellungen als Jäger namens Fischer in „Grillenparz“ von Thomas Arzt und mehreren Rollen in „Messias“ von Malgorzata Sikorska-Miszczuk am Schauspielhaus Wien ausgezeichnet und setzte sich u.a. gegen die Burgtheater-Stars Gert Voss und Roland Koch durch.

Mayer

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Mayer war von Auszeichnung überwältigt

Breth als beste Regisseurin ausgezeichnet

Die Auszeichnung für die beste Regie ging an Andrea Breth für „Zwischenfälle“, Szenen von Cami, Charms und Courteline am Akademietheater. Ihren Preis nahm Roland Koch entgegen.

Als „Bester Nachwuchs“ wurde heute bei der zwölften Nestroy-Gala Franziska Hackl für ihre Rolle als Flora in „Grillenparz“ von Thomas Arzt im Schauspielhaus Wien ausgezeichnet. Der Preis für die beste Nebenrolle ging an Udo Samel. Er wurde für seine Darstellungen des Narbonne in „Der Parasit“ von Friedrich Schiller und des Dr. Pflugfelder in „Professor Bernardi“ von Arthur Schnitzler am Burgtheater ausgezeichnet.

Als „Beste deutschsprachige Aufführung“ wurde „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann, inszeniert von Michael Thalheimer am Deutschen Theater Berlin, ausgezeichnet. Den erstmals vergebenen Nestroy für die beste Bundesländer-Aufführung holte sich „Amerika“ nach Franz Kafka, dramatisiert und inszeniert von Bernd Liepold-Mosser am Stadttheater Klagenfurt.

Moderiert wird die Gala, die erstmals im Raimund Theater stattfindet, von Rudi Roubinek, Gregor Seberg und Katharina Straßer

ORF

Moderiert wurde die Gala von Rudi „Seifenstein“ Roubinek, Gregor Seberg („Soko Donau“) und Volkstheater-Schauspielerin Katharina Strasser

Publikumspreis geht nach Eleonore Bürcher

Auch der Publikumspreis wurde bei der Gala vergeben. Dabei konnte jeder Theaterinteressierte mitstimmen. Die Auszeichnung bekam Eleonore Bürcher vom Tiroler Landestheater Innsbruck, die aus „wichtigen persönlichen Gründen“ ihren Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte.

Im Vorfeld hagelte es an der Umsetzung des Publikumspreis aber heftige Kritik. Denn jedes größere Theater in Österreich wurde von der Nestroy-Jury eingeladen, einen Kandidaten für den Publikumspreis zu nominieren. Bis auf das Burgtheater folgten dem Aufruf alle Theater. Nur Burg-Chef Matthias Hartmann fand das „blöd“ - mehr dazu in wien.ORF.at.

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