Haselsteiner: ÖBB sind zu billig

Mit Beginn des ÖBB-Winterfahrplans am 11. Dezember nimmt auch der neue Bahnbetreiber Westbahn seinen Betrieb auf. Für Westbahn-Investor Hans Peter Haselsteiner sind die Ticketpreise der staatlichen ÖBB zu niedrig. Er überlege eine Klage.

Haselsteiner ließ mit einer ungewöhnlichen Feststellung aufhorchen, in der er die ÖBB-Preispolitik ins Visier nahm: „Beim Preis ist sicherlich ein Drittel Spielraum nach oben“, so Haselsteiner zur „Tiroler Tageszeitung“ („TT“, Samstag-Ausgabe). Die Preispolitik der ÖBB sei durch die Subventionen vom Bund wettbewerbsverzerrend. Daher erwäge er eine Wettbewerbsklage.

„Wettbewerbsklagen sind Klagen sui generis - es geht dabei um eine Klarstellung. In diesem Sinne wäre es legitim und auch sinnvoll, die Wettbewerbsbehörde in dieser Frage anzurufen“, so Haselsteiner. Auch sein Partner Stefan Wehinger hatte schon eine Preisdiskussion für den öffentlichen Verkehr gefordert - mehr dazu in wien.ORF.at.

Westbahn

Westbahn

Westbahn ab 11. Dezember auf der Strecke Wien - Salzburg unterwegs

Westbahn orientiert sich an ermäßigten ÖBB-Preisen

Trotz Haselsteiners Kritik orientiert sich die Westbahn derzeit bei ihrem Ticketpreis am Ermäßigungspreis der ÖBB (mit Vorteilscard). Eigentümer der Westbahn sind Haselsteiner, Wehinger, Finanzinvestoren in der Schweiz und die französische Staatsbahn SNCF.

Mehr zum Thema:

Neben Wien - Salzburg seien für Haselsteiner Strecken wie Salzburg - Graz oder Wien - Graz ebenfalls interessant. Das Verkehrsministerium sollte diese Strecken ausschreiben, fordert er. Nach Tirol werden die Westbahn-Züge nicht so bald fahren, denn die Strecke sei „schwierig“, weil nur über das Deutsche Eck befahrbar.

Zurückhaltend zeigte sich Haselsteiner in der Frage einer Privatisierung der staatlichen ÖBB. „Anders als im Fluggeschäft ist Größe auf der Schiene kein Muss.“ Die ÖBB hätten andere Themen als dieses zu bewältigen. So müssten sie versuchen, ihren Rucksack loszuwerden.

Links: