Saftige Erhöhung bei Hundesteuer

Mit Jahresbeginn 2012 wird die Hundeabgabe in Wien deutlich erhöht. Die jährliche Hundesteuer wird statt bisher 43,60 Euro künftig 72 Euro ausmachen. Die Preissteigerung entspricht einem Plus von 65,1 Prozent.

Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) begründete die Erhöhung damit, dass Wien die Abgabe seit 1989 nicht mehr „angepasst“ habe und derzeit nur 60 Prozent des gesetzlich möglichen Rahmens ausschöpfe. Das entsprechende Landesgesetz gestattet der Stadt, maximal 72,67 Euro pro Jahr von den Hundebesitzern zu verlangen.

Mit der Anhebung auf 72 Euro folge Wien nicht zuletzt den Empfehlungen des Kontrollamts, das die nur teilweise erfolgte Ausschöpfung des gesetzlichen Maximums kritisiert habe, argumentierte Sima. Teurer wird die Haltegebühr auch für Zweithunde. Kostet jedes weitere Tier momentan 65,40 Euro pro Jahr, sind ab 2012 dafür 105 Euro zu entrichten. Das kommt einem Plus von 62,8 Prozent gleich. Laut Stadt sind in Wien rund 52.000 Vierbeiner gemeldet.

Einnahmen sollen um 1,6 Millionen Euro steigen

Die angekündigte Erhöhung der Hundeabgabe wird der Stadt laut Sima pro Jahr Mehreinnahmen von 1,6 Millionen Euro bescheren. Im laufenden Jahr nimmt Wien rund 2,3 Millionen Euro durch die Hundesteuer ein, künftig sollen es 3,9 Millionen Euro jährlich sein.

Trotz der Erhöhung seien die Kosten für die Hundeinfrastruktur bei weitem nicht gedeckt, so Sima. 7,5 Millionen Euro pro Jahr kosten demnach etwa die mehr als 140 Hundezonen und die mittlerweile 2.800 Sackerlspender. Weiters machen sich der Hundeführschein und damit verbundene Kontrollen, der neue Tierfriedhof und die Subvention von jährlich 800.000 Euro an den Wiener Tierschutzverein finanziell bemerkbar. Sima wies auch darauf hin, dass es weiterhin Ermäßigungen für jene Hundehalter gibt, die Sozialhilfe bekommen. Blindenhunde sind von der Abgabe gänzlich befreit.

Hundegebühr zu Jahresbeginn fällig

Die Hundegebühr wird jeweils zu Jahresbeginn vorgeschrieben. Wer seinen Vierbeiner nicht anmeldet, muss mindestens 42 Euro Strafe zahlen, falls er erwischt wird. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Die Strafe kann im Wiederholungsfall höher ausfallen. Geahndet werden diesbezügliche Verstöße von den Bezirksämtern.

Aus dem Büro von Stadträtin Sima hieß es, dass Wien auch nach der Verteuerung der Abgabe seinen Hundebesitzern vergleichsweise wenig auf der Tasche liege. So verlange etwa München 77 Euro pro Tier, für „Listenhunde“ seien es gar 614 Euro. In Bremen kostet ein Hund jährlich generell 122 Euro, in Berlin der erste 120 und jeder weitere 180 Euro.

TV-Hinweis

„Wien heute“ hat mit Hundebesitzern gesprochen. Den Beitrag sehen Sie in „Wien heute“ um 19.00 Uhr in ORF2.

Billiger steigt man in Bregenz (51 Euro) und in St. Pölten (35 Euro) aus. Dort berappt man für einen „Listenhund“ allerdings 135 Euro. Es handelt sich dabei um als gefährlich eingestufte Rassen - für die in Wien der Hundeführschein vorgeschrieben ist. Die Hundesteuer für diese Tiere ist in der Bundeshauptstadt nicht höher als für andere.

Parkgebühren erheblich erhöht

Erst vor wenigen Tagen hatten die neuen Tarife für Parken in Wien für Gesprächsstoff gesorgt. Kurzparken und Falschparken werden erheblich verteuert, das Parkpickerl wird dafür billiger - mehr dazu in wien.ORF.at. Die Oppositionsparteien bezeichneten die Parkgebührenerhöhung als „Abzocke“, der ÖAMTC sprach von einem „Schlag ins Gesicht für alle, die konstruktiv an der Verkehrspolitik arbeiten wollen“ - mehr dazu in wien.ORF.at.

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