Missbrauch: Wien stockt Entschädigungssumme auf

Wien reagiert auf die steigende Zahl an Betroffenen von Gewalt und Missbrauch in Heimen. Zu den bereits zur Verfügung gestellten Mitteln von 5,8 Millionen kommen nun weitere drei Millionen Euro hinzu. Bisher meldeten sich 771 Betroffene.

„Es ist uns aber auch bewusst, dass das Erlittene nicht in Zahlen umgemünzt werden kann. Dennoch ist es uns sehr wichtig, damit ein Zeichen zu setzen, den Opferstatus anzuerkennen und den Menschen zu helfen“, erklärte der zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ). Beschlossen wird die Aufstockung am 30. November im zuständigen Gemeinderatsausschuss.

180 Opfer in Therapie

Für die Abwicklung der Hilfeleistungen ist der Weiße Ring zuständig. Bis 18. November haben sich insgesamt 771 Betroffene bei der Opferschutzorganisation gemeldet. 294 Fälle wurden bereits in den Gremiumssitzungen behandelt und für 223 Betroffene Entschädigungsleistungen beschlossen. 180 Personen nehmen psychotherapeutische Angebote in Anspruch. Bis Ende Dezember plant das Gremium, 310 Fälle abgeschlossen zu haben.

Wilhelminenberg-Kommission wird vorgestellt

Die meisten Vorfälle, die großteils bereits Jahrzehnte zurückliegen, betreffen die ehemaligen Einrichtungen Hohe Warte und Eggenburg mit je 46 Nennungen. Das medial zuletzt besonders in den Brennpunkt geratene Schloss Wilhelminenberg wurde 33-mal genannt. Im Fall dieser Einrichtung soll eine externe Sachverständigenkommission unter der Leitung von Barbara Helige Aufklärung rund um die bekanntgewordenen, teils schweren Vorwürfe bringen - mehr dazu in wien.ORF.at

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Die Zusammensetzung des Expertengremiums wird nächsten Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert. Die finanziellen Mittel für die Tätigkeit der Kommission, die sich auf voraussichtlich 500.000 Euro belaufen, werde ebenfalls im gemeinderätlichen Ausschuss beschlossen, kündigte Oxonitsch an.

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