AKH: Töchterle verspricht Lösung

Derzeit befinden sich MedUni Wien und das AKH in einer ausgesprochen heftigen Spardebatte. Bei einer Diskussion in Wien versprach Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) größte Anstrengungen, um die anstehenden Finanzprobleme zu lösen.

Wegen eines Budgetlochs von angeblich neun Millionen Euro sollen mit 1. Februar nur noch 146 statt bisher 172 Journaldienste (Nacht- und Wochenenddienste) durchgeführt werden. Befürchtet wird von den AKH-Ärzten aber auch sonst ein deutliche Leistungseinschränkung - mehr dazu in AKH-Ärzte und Promis protestierten.

Wissenschaftsminister Töchterle schnitt dieses Thema in seinem Statement an und versprach intensive Bemühungen zur Lösung des Problems: „Ich bin intensiv bemüht, das Problem auf der Basis der Kenntnis der Ursachen zu lösen. Ich denke, wir schaffen das.“ Forschung und Spitzenmedizin der MedUni Wien bzw. am AKH seien international hoch angesehen und beachtet. Man müsse hier aber auch noch viel tun.

Die aktuelle Diskussion habe er, Töchterle, anfänglich unterschätzt: „Ich habe unterschätzt, wie schnell und wie intensiv das in die Medien kommt.“ Der Minister sprach auch davon, dass er selbst erst jüngst - im Fall eines Mitarbeiters - Zeuge fachlich hervorragender medizinischer und menschlich bestechender Leistungen in der Patientenbetreuung am Wiener AKH geworden sei.

AKH-Chef: „Haben vernunftgesteuerten Dialog“

MedUni Wien-Rektor Wolfgang Schütz und AKH-Chef Reinhard Krepler betonten, dass man bereits so kooperiere als gäbe es schon eine gemeinsame Betriebsgesellschaft für Patientenbetreuung, Forschung und Lehre. Hier fehle es aber noch an der endgültigen Regelung, welche nur die Politik bereitstellen könne. Beide betonten, dass man die Probleme in Verhandlungen lösen müsse.

Krepler bei der von „Kurier“-Chefredakteur Helmut Brandstätter moderierten Podiumsdiskussion: „Wir brauchen keine Mediatoren. Wir haben einen vernunftgesteuerten Dialog.“ Von Minister Töchterle habe er, Krepler, keine andere Aussage erwartet, als jene, sich für eine Lösung voll einzusetzen.

AKH-Ärzte warnen weiter vor Einsparungen

Freilich, auf der Seite der Ärzteschaft im AKH bzw. den Universitätskliniken wird weiterhin auf die kritische Lage durch die Sparpläne hingewiesen. Ärztevertreter Thomas Szekeres: „Die Einsparungen sind untragbar.“ Man erhebe derzeit an den einzelnen Universitätskliniken genau die vorhersehbaren Auswirkungen einer Reduktion der „Diensträder“.

Ein Beispiel, so der Standesvertreter: „Wenn im Wiener AKH nicht mehr zwei volle Dienstmannschaften in der Nacht und am Wochenende vorhanden sind, kann man einfach nicht mehr zwei Schwerverletzte gleichzeitig versorgen.“

Ein Minus von 14 Prozent an solchen Diensten - wie geplant - könne im Einzelfall den gesamten Ausfall einer Versorgungseinheit bedeuten. Und schließlich: Es gehe nicht um das vordergründig genannte Budgetloch von neun Millionen Euro in diesem Jahr, vielmehr um den Ausgleich der Inflation.

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