Papst-Kreuz: Renovierung fertig

Die Renovierung des Papst-Kreuzes im Donaupark ist so gut wie abgeschlossen. Das 40 Meter hohe und 56 Tonnen schwere Monument war zuvor demontiert worden. Die Montagearbeiten sollen am 16. Dezember abgeschlossen sein.

In den vergangenen Tagen wurden die restaurierten Teile des Papst-Kreuzes mittels Kränen wieder auf das bestehende Betonfundament gehoben. Nun müssen noch die Spannseile angebracht werden. Die genaue Ausrichtung des Wahrzeichens erfolgt unter Einsatz von Lasertechnik. Die - nicht näher bezifferten - Kosten werden sich die Stadt und die Erzdiözese teilen, wobei ein kleiner Betrag auch aus Spendengeldern kommt.

Papstkreuz auf dem Wiener Donaupark

APA/ARCHITEKT HARALD GNILSEN

Kreuz wurde 1983 anlässlich des Papst-Besuches errichtet

Papst-Kreuz wäre beinahe abgetragen worden

Der stählerne Koloss war 1983 anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. errichtet worden. Ursprünglich war der Gigant nur als temporäres Bauwerk gedacht gewesen. Deshalb sollte es im Vorjahr aus Sicherheitsbedenken endgültig abgetragen und stattdessen ein dauerhaftes Denkmal errichtet werden. Das Argument: Eine umfassende Restaurierung komme zu teuer.

Einige Gläubige machten jedoch gegen den Abriss mobil, wobei vor allem die „Kronen Zeitung“ publizistische Schützenhilfe leistete. Daraufhin setzten sich Kardinal Christoph Schönborn und Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) für den Erhalt des Kreuzes ein. Nach rund dreimonatiger Sanierung steht das Stahlmonument nun wieder als Pilgerstätte zur Verfügung.

Folgt gerichtliches Nachspiel?

Doch die Renovierung des Papst-Kreuzes könnte ein gerichtliches Nachspiel haben. Der Verein „Religion ist Privatsache“ sieht in der Renovierung gesetzeswidrige Arbeiten, „da das 40 Meter hohe und 56 Tonnen schwere Kreuz vollständig abgetragen und neu errichtet würde. Für eine solche Wiederaufstellung sei nach § 60 der Wiener Bauordnung eine Baubewilligung nötig, die allerdings nicht vorliege“, zitierte die Tageszeitung „Der Standard“.

Der Verein erstattete nun laut dem Zeitungsbericht Anzeige wegen der nicht genehmigten „Errichtung von einem sonstigen Bauwerk über der Erde“ und forderte die Wiener Baupolizei (MA 37) auf, einen sofortigen Baustopp zu verhängen.

Otto Krenn, der stellvertretende Dienststellenleiter der MA 37, misst der Anzeige nur geringe Erfolgsaussichten bei: „Weil Sockel und Fundamente im Boden verankert blieben und nur der Aufbau des Monumentes abgetragen wurde, kann man von einem Fortbestehen des Konsenses ausgehen – quasi eine Instandsetzungsmaßnahme“, erklärte Krenn auf Nachfrage des „Standard“.

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