Chelsea feiert Jubiläum mit heimischen Acts

Vor 25 Jahren ist das Chelsea eröffnet worden. Rund 2.200 Konzerte wurden im legendären Stadtbahnbogen-Lokal bisher abgehalten. Zum Jubiläum stehen heimische Acts wie Texta, Christine Hödl und Christoph und Lollo auf der Bühne.

„Zum Jubiläum setzen wir den Marathon an Konzerten fort“, so der ehemalige Fußballspieler und Lokalgründer Othmar Bajlicz gegenüber wien.ORF.at. Seinen Anfang soll das Chelsea am 12. Dezember 1986 im Keller eines Wohnhauses in der Piaristengasse 1 in der Josefstadt gehabt haben.

„Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob die Eröffnung tatsächlich am 12. Dezember war, da müsste ich einen alten Flyer suchen. Aber ein paar Tage auf oder ab sind auch egal“, so Bajlicz. Er plant bis einschließlich 22. Dezember Jubiläumskonzerte in seinem Lokal.

Eröffnung Chelsea

Chelsea/Othmar Bajlicz

Eröffnungsfeier im Chelsea

Lokalpionier in den Stadtbahnbögen

Das Chelsea wurde nach jenem Stadtteil in London benannt, in dem der Punkrock entstand. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich das Chelsea zu einer beliebten Konzertlocation für heimische Gruppen wie Pungent Stench, Hans Platzgumer und Fetish 69. Aber auch internationale Bands wie Soundgarden, die Goldenen Zitronen und die Toten Hosen spielten hier ihre ersten Auftritte.

Nach Anrainerbeschwerden wurde das Chelsea im September 1994 vorübergehend geschlossen. Ein neuer Standort konnte jedoch schnell in den Stadtbahnbögen am Lerchenfelder Gürtel gefunden werden. Das neue Chelsea nahm im Juni 1995 seinen Betrieb auf. Das ursprüngliche Konzept blieb dabei unverändert: Täglich wechselnde DJ-Reihen, dazu regelmäßige Konzerte mit in- und ausländischen Bands.

Die toten Hosen im Chelsea

Chelsea/Othmar Bajlicz

Die Toten Hosen rockten im Chelsea

Begegnungen mit Musikgrößen

Bajlicz erinnert sich an viele Anekdoten und Erlebnisse, die er mit bekannten Künstlern im Chelsea hatte. „Ich werde nie vergessen, wie ich auf der engen Treppe zum Backstageraum Beth Ditto von Gossip begegnet bin. Die amerikanische Sängerin war schon damals nicht die schlankeste Person. Da die Stiege so eng war, konnten wir nicht aneinander vorbei gehen.“

Die Ärzte im Chelsea

Chelsea/Othmar Bajlicz

Die Ärzte-Sänger Farin Urlaub live im Chelsea

Heinz Fischer als Bühnenstar

„Viele Bands, die bei uns auftraten, wurden erst viel später bekannt“, so Bajlicz. Erwähnenswert sind beispielsweise die Ärzte, Wir sind Helden, Sportfreunde Stiller, aber auch Persönlichkeiten wie Bundespräsident Heinz Fischer standen bereits auf der Chelsea-Bühne.

„Er las damals aus seinem Buch einige Anekdoten über Bruno Kreisky. Aber solche ruhigen Abende sind die Ausnahmen der Regel“, so Bajlicz. Normalerweise geht es lauter unter den vier U-Bahn-Bögen zu. Egal, ob bei DJ-Partys am Wochenende, bei Konzerten oder Fußballübertragungen auf den Großbildleinwänden. Auf die Frage, wie es mit dem Chelsea in Zukunft weitergehen wird, meint Bajlicz: „Die Lok ist im Rennen und noch ist keine Endstation in Sicht.“

Link: