Weniger Besucher in der Albertina

Mit 574.739 Besuchern hat die Albertina 2011 einen deutlichen Besucherrückgang verzeichnet. Direktor Klaus Albrecht Schröder war aber stolz, dass die Albertina das bestbesuchte Museum Österreichs bleibt. 2012 steht im Zeichen des Klimt-Jahres.

655.598 Besucher waren noch im Jahr 2010 in die Albertina gekommen, 2009 waren es 624.937. Dass im Vorjahr mit 574.739 ein deutlicher Rückgang verzeichnet werden musste, ist für Direktor Klaus Albrecht Schröder nicht bedenklich: „Die Besucherzahl als solche ist für uns gar nicht so aussagekräftig.“ Schließlich seien „unsere Ausstellungen der Treibriemen für den Besuch“, und da wären 2010 Michelangelo, Picasso und Kentridge eben besonders zugkräftig gewesen.

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder vor der Eröffnugn der Ausstellung "Rene Magritte - Das Lustprinzip" im November 2011

APA/Herbert Neubauer

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder

Rückgang bei jugendlichen Gästen

Auch in der Altersgruppe der Unter-19-Jährigen ging die Zahl der Besucher zurück, auch im Vergleich zu 2010, dem ersten Jahr des gesetzlich verordneten Gratis-Eintritts für Kinder und Jugendliche.

Schröder zeigte sich am Montag aber stolz, weiterhin der bestbesuchte Museumsstandort Österreichs zu sein. Für 2013, wenn im Herbst eine große Matisse-Ausstellung gezeigt wird, „ist uns klar, dass wir einen Besucherrekord haben werden“, so Schröder.

Start mit Impressionismus-Schau

Das Ausstellungsprogramm 2012 startet die Albertina ab 10. Februar mit einer großen Impressionismus-Schau, in der über 200 Werke von Manet, Degas, Gauguin und Kollegen gezeigt werden, rund 30 davon kommen aus der Albertina.

Obwohl einst bei den großen Impressionisten-Ausstellungen keineswegs nur Gemälde gezeigt worden seien, sei es die erste Ausstellung, die sich ausschließlich Pastellen, Aquarellen und Zeichnungen widme, hieß es.

Jubiläum der Klimt-Forschung in der Albertina

Mit „Gustav Klimt - Die Zeichnungen“ feiert man ab 14. März nicht nur den 150. Geburtstag des Künstlers, sondern auch 50 Jahre Klimt-Forschung an der Albertina, wo zum 100er die letzte ausschließlich Klimt gewidmete Ausstellung zu sehen war. Nun wird ein Großteil des aus 170 Blättern bestehenden Klimt-Bestandes des Hauses gezeigt, der mit Leihgaben ergänzt wird. In ganz Wien werden neun Ausstellungen zum Klimt-Jahr stattfinden - mehr dazu in Klimt-Jahr: Neun Sonderausstellungen.

160 Blätter aus dem enormen Albertina-Bestand an niederländischen Zeichnungen werden in dieser in Wien am 25. Mai startenden Präsentation gezeigt. Dabei sind auch „aus dem Goldenen Zeitalter der niederländischen Kunst einige gewichtige Nuggets in dieser Ausstellung gelandet“, wie es Kurator Christoph Metzger ausdrückte.

Triumphzug über 54 Meter

Mit der Sammlung Werner wird ab 31. Mai eine außergewöhnliche Expressionisten-Sammlung aus Deutschland, die 2009 als Dauerleihgabe in die Albertina kam, gezeigt. Es folgen mit „Joel Sternfeld. Farbfotografie seit 1970“ (ab 27. Juni) und der Themenschau „Körper als Protest“ (ab 5. September) zwei Fotografie-Ausstellungen.

Ab 14. September steht der Ausstellungsherbst im Zeichen des „letzten Ritters“: In der Ausstellung „Kaiser Maximilian I. (1459-1519) und die Kunst der Dürerzeit“ wird der restaurierte „Triumphzug“ von Albrecht Altdorfer das erste Mal seit über 50 Jahren wieder ausgestellt. Es handle sich dabei um „einen der größten Schätze der Albertina“, sagte Kuratorin Eva Michel.

Obwohl sich nur die zweite Hälfte der Serie von ursprünglich 109 großformatigen Pergamentbögen erhalten hat, wird sich der (real nie abgehaltene) Triumphzug in der Ausstellung über 54 Meter erstrecken.

Neue Online-Präsenz der Albertina

Daneben verstärkt die Albertina heuer im Rahmen von „Albertina online“ ihre Präsenz im Internet: Drei Datenbanken sollen dafür künftig vertieft und zusammengeführt werden und auch als „Informations- und Wissensspeicher für die Forschung“ dienen.

Dies soll es in Zukunft auch ermöglichen, etwa Werkverzeichnisse oder Bestandskataloge via E-Publishing anzubieten.

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