Zahl der Lehrlinge in Wien gestiegen

Laut Wirtschaftskammer ist die Zahl der Lehrlinge in Wien gestiegen, mehr als 19.200 Jugendliche hatten Ende Dezember eine Lehrstelle. Wegen der höheren Zahl an Risikoschülern wird ein eigenes Fach „Beruf und Wirtschaft“ gefordert.

19.267 Lehrlinge waren am 31. Dezember in den rund 4.500 Lehrbetrieben und überbetrieblichen Einrichtungen in Ausbildung. 2010 waren es noch um etwa hundert weniger. Auch die Zahl der Lehranfänger ist im Vergleich zu 2010 um etwa zwei Prozent gestiegen.

Zusagen durch Lehrstellenoffensive

Gemeinsam mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Fördeungsfonds (WAFF) werden von der Wirtschaftskammer Lehrstellenberater in Betriebe geschickt. Durch die Besuche in mehr als 2.000 Wiener Betrieben hat es 853 Zusagen für Lehrstellen gegeben. Beratungen werden auch in Türkisch und Serbokroatisch angeboten.

Beim AMS Wien sind derzeit 1.150 offene Lehrstellen gemeldet, um sechs Prozent mehr als im letzten Jahr. Gleichzeitig sind 1.416 Lehrstellensuchende beim AMS gemeldet. Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank führt das auf die geringe Zahl an geeigneten Pflichtschulabgängern zurück, wofür sie das Schulsystem verantwortlich macht: „Dieses chronisch marode System wurde jahrelang am Leben erhalten. Jetzt hilft nur noch eine Radikalkur, sonst setzen wir die gesunde Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes aufs Spiel.“

Jank will statt der von der öffentlichen Hand finanzierten überbetrieblichen Lehrausbildung lieber Geld in den Pflichtschuljahren investieren. „Ich bin überzeugt, dass ein praxisnahes Pflichtfach ‚Beruf und Wirtschaft‘ quer über alle Schulformen in der 7. Schulstufe innerhalb kürzester Zeit dazu beiträgt, junge Menschen auf die Realitäten der Arbeitswelt besser vorzubereiten“, meinte Jank.

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