WKR-Veranstalter wollen nicht aufgeben

Trotz aller Proteste will der Wiener Korporationsring (WKR) seinen Ball weiterhin abhalten - wenn möglich wieder in der Hofburg. Dazu gibt es angeblich Gespräche. Die Hofburg BetriebsgesmbH hatte beschlossen, die Veranstaltung in Zukunft nicht mehr zuzulassen.

Es gebe „laufend Gespräche“ mit der Betreibergesellschaft, sagte ein Sprecher des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ). „Den Wiener Korporationsball wird es natürlich auch weiterhin geben“, kündigte auch der Vorsitzende des Ballkomitees, Udo Guggenbichler, in der FPÖ-Parteizeitung „Neue Freie Zeitung“ an. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte bereits vor dem Ball angekündigt, sich für eine Fortführung einzusetzen, im besten Fall wieder in der Hofburg.

Ball könnte einen anderen Namen bekommen

Sollten die Gespräche nicht fruchten, werde man aber die rechtliche Lage prüfen lassen. So sieht die FPÖ möglicherweise den Gleichheitsgrundsatz sowie Antidiskriminierungsrechte verletzt. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Namensänderung der umstrittenen Veranstaltung. So könnte der Korporationsball künftig etwa „Akademikerball“ heißen, wie in Medien kolportiert wurde.

Über Ausweichquartiere wird spekuliert

Aber auch von Ausweichquartieren sprechen freiheitliche Funktionäre unter vorgehaltener Hand: etwa der Kursalon Hübner im Wiener Stadtpark. Manche schlagen auch - mehr oder weniger ernst gemeint - das Wiener Rathaus und das Parlament vor. Ein weiteres Gerücht besagt, dass in den Landeshauptstädten Linz, Salzburg und Graz WKR-Bälle organisiert werden könnten.

21 Personen festgenommen.

Der diesjährige Ball fand am 27. Jänner statt. Bei der Demonstration wurden laut Polizei 21 Personen festgenommen. Drei Ballgäste und fünf Polizisten wurden leicht verletzt - mehr dazu in WKR-Ball: 21 Festnahmen bei Demo.

Der Besuch des Balls des Wiener Korporationsrings könnte für den FPÖ-Abgeordneten Elmar Podgorschek ein Nachspiel haben. Er erschien angeblich in seiner Ausgehuniform, was von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) verboten war - mehr dazu in Uniform bei WKR-Ball: Nachspiel?