Post: Werbung nur zweimal pro Woche

Die Post wird ab kommendem Montag Werbesendungen nur noch zweimal in der Woche pro Haushalt zustellen. Die Zusteller fürchten nun einen Einkommensverlust durch den Wegfall der Sortierprämie.

Nicht adressierte Prospekte und Gratiszeitungen mit einer Auflage von über 30.000 Stück werden künftig von Hightech-Maschinen, Collatoren, in Wien, Salzburg und Graz in einem gemeinsamen Umschlag gebündelt, der „zustellfertig“ vom Briefträger übernommen wird.

Das neue System wurde laut Post-Sprecher Michael Homola in Probebezirken getestet und „langsam hochgefahren“. Die Kunden hätten sich Ordnung in ihrem Briefkasten gewünscht, betonte Homola. Briefe und Pakete sowie Tageszeitungen werden unverändert täglich zugestellt.

Einsparungen bei Personal befürchtet

Wenig begeistert von der neuen Maßnahme sind die rund 9.000 Zusteller. Sie erhalten derzeit für die Sortierung der Werbesendungen eine Infopostprämie. Für Februar soll die Prämie noch weitergezahlt werden, so Post-Gewerkschafter Martin Palensky. Die Sortierung der Werbesendungen sei bis dato zur Hälfte in der Freizeit passiert. In den kommenden Wochen werde über Änderungen im Zustellsystem verhandelt werden.

Einsparungen beim Personal will die Gewerkschaft aber nicht hinnehmen: „Die Post hat zu wenige Zusteller. Es werden permanent Leute gesucht“, betonte Palensky. Die Briefträger würden derzeit am Limit der Belastungsfähigkeit arbeiten. Die Post will wegen der Zeitersparnis von bis zu einer Stunde über eine Vergrößerung des Zustellgebiets für die einzelnen Briefträger verhandeln.

Okay von Unternehmen ist da

Die Handelsunternehmen haben sich offenbar mit dem Werbekuvert angefreundet. Im vergangenen September war die Bündelung der Prospekte noch skeptisch beäugt worden, weil keine taggenaue Zustellung mehr möglich ist.

Werbesendungen für das Altpapier

Was mit jenen Massen-Werbesendungen passiert, die nicht zugestellt werden können, ist seit kurzem auch kein Geheimnis mehr. Das Wiener „Postamt 1008 mit Postfach 555“ führe direkt in den Altpapiercontainer, so eine Exklusivrecherche der ORF-Sendung „Konkret“. Der Hintergrund: Es handelt sich um einen Papiershredder, in dem Retourbriefe landen - mehr dazu in Wenn Post direkt in Papiermüll wandert.

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