Glanz und Glamour beim Opernball

Ausverkauft bis auf den letzten Platz hat der Opernball am Donnerstag auch ein Staraufgebot von Künstlern, Sportlern und internationalen Politikern in die Staatsoper gelockt. Glanzstück war der Auftritt der rumänischen Sängerin Angela Gheorghiu.

Pünktlich zum Einlass um 20.40 Uhr trafen die ersten prominenten Gäste ein. „Ich bin das erste Mal seit 20 Jahren wieder am Opernball“, sagte etwa der ehemalige Formel 1- Weltmeister Niki Lauda. Zwei prominente Deutsche, Ex-Fußballer Lothar Matthäus und Ex-Tennisspieler Boris Becker, feierten hingegen ihre Opernballpremiere.

Nielsen und Christensen begeistert

Der Einzug der Prominenten verlief in diesem Jahr überraschend gesittet. Auch das alljährliche Chaos bei der Ankunft von Richard Lugner mit seinen Gästen blieb aus.

Helena Christensen mit Alfons Haider

ORF

Christensen mit Alfons Haider

Fast unbehindert konnte der Baumeister mit seinen Stargästen Brigitte Nielsen und Roger Moore in die Oper gelangen. Nielsen fand einmal mehr alles „fantastisch“ und glänzte in einem roten Kleid mit 1.000 genähten Rosen - mehr dazu in Nielsen: „Es war das Gegenteil vom Dschungel“. Gut gelaunt zeigte sich auch das ehemalige Supermodel Helena Christensen. Sie konnte ihr Balloutfit gleich aus mehreren Kleidern auswählen. Sie entschied sich für ein transparentes, elfenhaftes, weißes Kleid. Auf die Frage, ob sie sich wie eine Prinzessin fühlt, sagte sie: „Ja, das tue ich.“

Bilder vom Ball der Bälle

Eröffnung mit „Carmen“ und „My Fair Lady“

Glanzstück der Eröffnung war der Auftritt der rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu, die am Ball ihr Debüt gab. Die Künstlerin sang „Habanera“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet und danach „I Could Have Danced All Night“ aus dem Musical „My Fair Lady“. Für ihren Auftritt zog sich Gheorghiu um. Zunächst war sie noch in einem schlichten schwarzen Kleid auf dem Roten Teppich zu sehen, ehe sie für ihre Darbietung in ein rot-schwarzes Paillettenkleid schlüpfte. Begleitet wurde sie vom Wiener Staatsopernorchester, das von Georges Pretre dirigiert wurde.

Opernball 2012: Im Bild Sopranistin Angela Gheorghiu während der Eröffnung

APA/Herbert Neubauer

Die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu gab am Ball ihr Debüt

Zuvor zog das Jungdamen- und Jungherrenkomitee zur Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer in den Ballsaal und bildete beim Strauß-Bouquet (Johann Strauß) das Spalier für den Auftritt des Wiener Staatsballetts, das von Solist Kirill Kouralaev, der mit nacktem Oberkörper tanzte, angeführt wurde.

Im Anschluss zeichneten die 144 Debütanten-Paare unter der Choreographie von Ismet Özdek, ein lebendes Klimt-Bild auf das Parkett. Mit dem Walzer „An der Schönen Blauen Donau“ (Johann Strauß) wurde zum Abschluss die Tanzfläche eröffnet.

Debütanten und Debütantinnen des Jungdamen und Jungherrenkomitees während der Eröffnung des Opernballs 2012

APA/HERBERT NEUBAUER

Debütanten und Debütantinnen des Jungdamen und Jungherrenkomitees während der Eröffnung

Gästeliste mit prominenten Namen

Durch die TV-Übertragung wurde das Spektakel am Opernball einem Millionenpublikum zugänglich gemacht. Von den exklusiven Logen aus beobachteten internationale Stars die Eröffnung. Glamour verliehen der Veranstaltung heuer etwa Ex-Supermodel Christensen oder US-Schauspielerin Rosario Dawson.

Hohe Politik war ebenfalls vertreten: In der Loge von Bundespräsident Heinz Fischer war UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und dessen Frau zu Gast. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) wurde vom kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic begleitet, Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) vom schwedischen Außenminister Carl Bildt. Wiens Stadtchef Michael Häupl (SPÖ) beehrte gemeinsam mit dem slowenischen Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Laibacher Bürgermeister Zoran Jankovic das Fest.

Größer den je präsentierte sich heuer die Kultur- und Kunstszene: Neben „Jedermann“ Nicholas Ofczarek, Michael Schönborn, Christiane und Maresa Hörbiger, „Ballmutter“ Lotte Tobisch, die deutsche Actrice Sunnyie Melles und Opernsängerin Barbara Frittoli kamen auch US-Countertenor Bejun Mehta und Starviolinist David Garrett.

Mirjam Weichselbraun mit Nicholas Ofczarek

ORF

ORF-Moderatorin Weichselbraun mit Nicholas Ofczarek

Lugner mit „pflegeleichter“ Begleitung

In Lugners Loge nahm neben „Dschungelkönigin“ Brigitte Nielsen auch der frühere James-Bond-Darsteller Roger Moore Platz. Waren Lugners Gäste in den Vorjahren stets für einen Skandal gut, bezeichnete der Baumeister seine diesjährige Begleiterin Brigitte Nielsen als „irre pflegeleicht“ - mehr dazu in Nielsen strahlt an „Lügners“ Seite.

Opernball 2012: Lugner-Gast Brigitte Nielsen

APA/Herbert P. Oczeret

Brigitte Nielsen bei der Präsentation ihres Ballkleides

Millionengeschäft für die Oper

Mehr als 5.000 zahlende Gäste hatten zwischen 250 Euro für eine einfache Karte und 18.500 Euro für eine Loge ausgegeben. Zählt man die eingeladenen Gäste, Künstler und das Personal dazu, füllten mehr als 7.200 Menschen die Staatsoper. 1,1 Millionen Euro soll der heutige Ballabend, laut Desiree Treichl-Stürgkh, für die Oper einspielen. In ihrem fünften Jahr als Opernball-Organisatorin machte sie die Veranstaltung wieder einen Schritt moderner.

Im sechsten Stock der Oper wurde erstmals ein Raum zum „Jugendzentrum“ des Balles umgestaltet. Anstatt Walzerklänge sorgen dort DJs für Stimmung. Ebenfalls zum ersten Mal gab es einen Würstelstand im Erdgeschoß, wo die Gäste Frankfurter und Bier bekamen. Zwei Momente machen den Opernball für Treichl-Stürgkh unvergleichbar: Wenn die Debütanten einziehen und „wenn ich um sechs Uhr in der Früh bloßfüßig im Taxi sitze, nach Hause fahre und weiß, es ist alles gut gegangen“.

Eine Tradition dürfte sich rund um den Opernball allerdings aufgehört haben: Demonstration fand in diesem Jahr nämlich keine statt. Rund um das Haus am Ring wurde kein einziger Kundgebungs-Teilnehmer gesichtet.

Links: