Konsel-Biografie zum 50. Geburtstag
In Anlehnung an den Roman „Die Angst des Tormanns vor dem Elfmeter“ von Peter Handke stellt Michael Konsel seine Biografie unter den Schwerpunkt „Zielstrebigkeit“. Unbeirrbar seinen Weg zu gehen, niemals zufrieden zu sein oder Verletzungen zu überwinden - das musste Konsel sowohl als Fußballer als auch im Privatleben.
Audio: „Radio Wien“-Sportreporter Martin Lang hat Michael Konsel zu seinem neuen Buch interviewt.
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Großvater als erster Förderer
Die Karriere von Michael Konsel begann schon im Kindesalter bei gemeinsamen Ballspielen mit seinem zwei Jahre Bruder in der elterlichen Wohnung in Wien-Währing und im Sommerhaus der Familie in Kritzendorf. Erster Förderer von Michael Konsel war sein Großvater, der die beiden Brüder bei Fortuna anmeldete und sie auch immer zum Training brachte.
Im Alter von neun Jahren übernahm er die Position, die ihm eine der spektakulärsten Fußballer-Karrieren Österreichs bescheren sollte: Tormann. Mit 16 Jahren wechselte er zum FC Kritzendorf, wo er bald in der Kampfmannschaft spielte. 1982 wechselte er zur Vienna, wo er sich in den nächsten Jahren als Tormann etablieren konnte.
APA/Robert Jäger
Steiler Aufstieg und drei Meistertitel mit Rapid
Nachdem sich Konsel bei der Vienna für größere Klubs empfohlen hatte, folgte im Jänner 1985 der Wechsel zu Rapid. Der Aufstieg zur Nummer eins der Hütteldorfer ging schnell: Schon im gleichen Jahr spielte Konsel im Finale des Europacups der Cupsieger gegen Everton, das Rapid in Rotterdam mit 1:3 verlor.
Michael Konsel blieb schließlich zwölf Jahre bei Rapid und absolvierte dabei 395 Bundesligaspiele. Je drei Mal wurde Konsel mit Rapid Meister und Cupsieger, nach 1985 gelang auch 1996 im Cup der Cupsieger der Einzug ins Finale. Im gleichen Jahr qualifizierte sich Rapid mit Konsel für die Gruppenphase der Champions League.
Aufgrund seiner Paraden erhielt Konsel den Spitznamen „Panther von Hütteldorf“. 1997 wechselte Konsel zu AS Roma in die Serie A. Gleich in seiner ersten Saison wurde er zum besten Torhüter der italienischen Liga gewählt. Nach der durch Verletzungen beeinträchtigten zweiten Saison in Rom wechselte Konsel zu Venedig, seine Karriere beendete er 2002.
APA/Hans Techt
Österreichs Nummer eins bei WM 1998
1985 war Konsel erstmals in die österreichische Nationalmannschaft berufen worden. Insgesamt kam er auf 43 Einsätze und zwar bei zwei Weltmeisterschaften dabei. Während er 1990 in Italien noch Ersatz für Klaus Lindenberger gewesen war, absolvierte Konsel die WM 1998 in Frankreich als Torhüter Nummer eins.
Österreich scheiterte allerdings nach 1:1-Unentschieden gegen Kamerun und Chile sowie einer 1:2-Niederlage gegen Italien in der Vorrunde. Seinen letzten Einsatz im Nationalteam hatte Konsel unmittelbar nach der WM 1998 in einem Freundschaftsspiel gegen Frankreich.
ORF/Ali Schafler
Buch-Hinweis:
Michael Konsel, Claus Schönhofer: „Keine Angst vorm Elfmeter. Michael Konsel - Die Biografie“. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, Februar 2012, 22,95 Euro.
Schon während seiner aktiven Laufbahn hatte Konsel ein Camp für Nachwuchs-Torhüter gegründet und eine Ausbildung im Sportmanagement absolviert. 2004 gründete er dann eine Agentur für Fußball-Coaching. 2002 wurde Michael Konsel mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet, 2011 wurde ihm der Titel Kommerzialrat verliehen.