Rucksack mit GPS-Sender für Waldrappe

Illegale Jagd war der Hauptgrund, dass der Waldrapp in Europa ausgerottet wurde. Nun verschwand in Italien wieder eine Gruppe dieser Vögel. Die Tiere werden nun laut Tiergarten Schönbrunn mit einem Rucksack inklusive GPS-Sender ausgestattet.

Die Situation ist wieder ernst: Während der herbstlichen Vogeljagd verschwanden in Italien 15 Tiere, die unter der Obhut von Forschern den Sommer im bayerischen Burghausen und den Winter in südlichen Gefilden verbringen. Dieses Waldrappteam, das vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt wird, zieht Waldrapp-Küken aus Zoos mit der Hand auf und zeigt ihnen mit Ultraleichtflugzeugen die Flugroute in geeignete Wintergebiete.

Waldrappe

Markus Unsöld

Waldrapp fliegt im Winter in den Süden

Herber Rückschlag für Team

„Im vergangenen Jahr sind erstmals vier Waldrappe selbstständig den Alpenhauptkamm überflogen, um ihr Brutgebiet im bayrischen Burghausen zu erreichen“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Das verschwinden von 15 Vögeln in Italien stellt nun einen herben Rückschlag für die Bemühungen dar. „Nachdem einige mit Schrotkugeln im Körper aufgefunden wurden, ist davon auszugehen, dass sie größtenteils Wilderern zum Opfer gefallen sind“, erklärte Johannes Fritz, Projektleiter des Waldrappteams.

Vögel schicken über Sender SMS

Ab Ende März sollen wieder bis zu 14 Waldrappe von der Toskana nach Burghausen fliegen. Die GPS-Sender werden ihre Position bestimmen und als SMS an die Waldrappteam-Zentrale senden. Fritz: „Diese Technologie erlaubt uns, die Aufenthaltsorte aller Vögel permanent zu kontrollieren. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für den Schutz unserer Vögel und für die Forschung“. Mitarbeiter des Waldrappteams werden den Vögeln folgen, um sie vor Wilderern zu schützen.

Waldrappe

Johannes Fritz

GPS-Sender im Rucksack

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