AUA: 59,4 Mio. Euro minus im Vorjahr

Die Austrian Airlines hat im Geschäftsjahr 2011 einen Verlust von 59,4 Mio. Euro eingeflogen. Zudem sank auch die Auslastung. Das Management führt drei Gründe dafür an. Die AUA will nun „ein für alle Mal in die schwarzen Zahlen“ fliegen.

Der operative Verlust im Jahr 2011 fiel um 8,2 Prozent geringer aus als im Jahr 2010. Damals lag der Verlust bei minus 64,7 Mio. Euro. Das ursprüngliche Ergebnisziel war ein positives operatives Ergebnis, es wurde aber nicht erreicht. Das EBITDA verschlechterte sich um 35,4 Mio. Euro von plus 170 Mio. Euro im Jahr 2010 auf plus 109,9 Mio. Euro im Jahr 2011. Die operativen Gesamterlöse blieben bei 2.162,8 Mio. Euro mit einem Plus von 0,6 Prozent in etwa auf dem Vorjahresniveau von 2.150,7 Millionen.

„Ein für alle Mal in schwarze Zahlen fliegen“

„Die Krisen im vergangenen Jahr haben schonungslos unsere strukturellen Defizite aufgezeigt“, so AUA-Chef Jaan Albrecht. Es sei daher dringend notwendig gewesen, im Jänner ein Arbeitsprogramm aufzusetzen und „mit voller Kraft an der Behebung dieser Defizite zu arbeiten. Es muss uns gelingen, ein für alle Mal in die schwarzen Zahlen zu fliegen“.

Obwohl das Angebot an Sitzkilometern 2011 um 5,9 Prozent höher war als im Jahr davor, stiegen die ausgelasteten Sitzkilometer nur um 1,7 Prozent. Insgesamt sank die Auslastung daher um 3,1 Prozentpunkte auf 73,8 Prozent. Ursache dafür seien die politischen Turbulenzen in Nahost gewesen, was zu einem Einbruch in diesem Kerngebiet geführt habe, die Auswirkungen auf die Langstreckenflüge in Folge des Tsunamis in Japan und die Überschwemmungen in Bangkok, der gestiegene Ölpreis und die Auswirkungen der zweiten Finanzkrise.

Einsparungen und neue Flugzeuge

Im laufenden Jahr will die AUA 220 Millionen Euro einsparen. Mit der Politik sei über Ticketsteuer und CO2-Abgabe verhandelt worden, mit dem Ziel von Einsparungen ebenso auch mit dem Flughafen, Austro Control und 60 Lieferanten. Albrecht hofft auch bei den Anflugzeiten durch eine „Optimierung“ ein bis zwei Minuten einzusparen. Pro Minute würde die AUA über das Jahr gerechnet 2,5 Mio. Euro einsparen.

In nächster Zeit sollen aber auch 200 Mio. investiert werden. Zunächst soll die AUA sieben Airbus 320 anmieten und elf Boeing-Flugzeuge um einen dreistelligen Millionenbetrag verkaufen. Die Mittelstrecke wäre damit auf einen einheitlichen Flugzeugtyp umgestellt. Ab September sollen die Flugzeuge für die Langstrecke zunächst besser ausgestattet werden. Wenn die AUA wieder schwarze Zahlen schreibt, könnte über ein Wachstum in der Langstrecke nachgedacht werden. Zum Einsatz soll dann nur mehr die Boeing 737-200 kommen.

Bemühungen um Sanierung laufen

Die defizitäre AUA bekommt von der Konzernmutter Lufthansa 140 Mio. Euro. Die Aufstockung des Eigenkapitals ist allerdings an Bedingungen gekoppelt. So müssen erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden, hieß es am Donnerstag aus der Zentrale in Frankfurt - mehr dazu in 140-Mio.-Euro-Spritze für AUA.

Die AUA will heuer mehr als 200 Mio. Euro einsparen. Die Bemühungen um eine Sanierung brachten zuletzt Teilerfolge. Der AUA-Aufsichtsrat gab Grünes Licht für den Betriebsübergang des fliegenden Personals von der AUA auf die Regionalflugtochter Tyrolean. Mit dem fliegenden Personal soll es bis Ende März weitere Verhandlungen geben. Das Bodenpersonal hat laut Betriebsrat eine Nulllohnrunde bis Ende 2013 angeboten - mehr dazu in AUA: Grünes Licht für Übergang.

Beinahe-AUA-Chef Thierry Antinori, nun Vertriebschef bei den Emirates, buhlt weiter um die derzeit „etwas verunsicherten“ AUA-Mitarbeiter. Für wechselwillige AUA-Piloten soll sogar ein eigenes Paket geschnürt werden - mehr dazu in Emirates buhlt um AUA-Piloten.

Links:

  • Austrian Airlines (AUA)(www.aua.com)