Der „Experte für eh alles“ ist 50

Er fährt gerne auf Autobahnen und möchte im Alter seine Zähne behalten: Günther Paal alias Gunkl ist am Freitag 50 Jahre alt geworden. Der Musiker und Kabarettist trat unter anderem als „Experte für eh alles“ in der Sendung „Dorfers Donnerstalk“ auf.

„Da ich heute nichts zu tun habe, werde ich meinen Geburtstag verschlafen,“ sagte Günther Paal alias Gunkl am Freitag gegenüber wien.ORF.at. Seine Wünsche anlässlich seines 50. Geburtstags sind simpel: „Ich würde gerne im Alter meine Zähne mitnehmen“, so der Kabarettist.

Günther Paal Gunkl

Gabriela Brandenstein

Günther Paal alias Gunkl feiert heute seinen 50. Geburtstag

Der Alltagsexperte

Alfred Dorfer verlieh Gunkl in der Sendung „Dorfers Donnerstalk“ den Doktortitel. Dort kommentierte er sieben Jahre lang als „Experte für eh alles“ die Mondlandung, Inkontinenz und die Wirtschaftskrise. Er brachte waghalsige Wortkonstrukte à la „quasimetalinguistisch“ hervor und gibt auf seiner Homepage täglich einen Tipp zum Tag.

Was er seinen Lesern an seinem 50. Geburtstag rät? „Besprechen Sie bei Gelegenheit, mit einem Chemiker, wie es denn sein kann, dass Kohlenstoff mit nur sechs Protonen im Kern ein sozusagen festes Trumm ist, Sauerstoff mit zwei Protonen mehr, also eigentlich schwerer und dichter, hingegen ein Gas“, schrieb er „aus purem Zufall“ am 23. März 2012 auf seiner Homepage. Seine Ratschläge wurden im vergangenen Jahr auch als Buch unter dem Titel „Tipp des Tages. Zehn Jahre“ veröffentlicht.

Günther Paal Gunkl

Robert Peres

Als „Experte für eh alles“ kommentierte Gunkl in „Dorfers Donnerstalk“ das Weltgeschehen

Erfolge als Musiker, Schauspieler und Kabarettist

Der Wiener Künstler wurde am 23. März 1962 geboren. Seine ersten Erfolge feierte er als Saxophonist mit der Gruppe „Wiener Wunder“, die 1986 den Top-10-Hit „Loretta“ veröffentlichte. 1994 lieferte die Band den Soundtrack zum Film „Muttertag“. Seit 1993 spielt Gunkl Saxophon und E-Bass in Alfred Dorfers Auftrittsband. 1997 moderierte er die ORF-Kultursendung „kunst-stücke“.

Günther Paal ist neben seiner Musiker-Karriere auch als Kabarettist und Autor erfolgreich. Er verfasste in den vergangenen 18 Jahren zehn Solo-Programme. Aktuell tritt er mit seinem letzten Kabarett „Die großen Kränkungen der Menschheit - auch schon nicht leicht“ auf. Zudem sind für das laufende Jahr Auftritte mit der deutschen Künstlerin Uta Köbernick, dem „APA-Austrian Jazz Orchester“ und mit Alfred Dorfer geplant - mit letzterem verbindet Paal eine langjährige Freundschaft.

Der "Experte für eh alles ist am Sonntag wieder einmal Glossist für die Ö1-Sendung „Café Sonntag“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

„Hatte insgesamt nur 14 wilde Tage“

Zum Geburtstag „und überhaupt“ wünscht sich Paal „den Ball flach zu halten“. Er habe weder vor, das Rauchen aufzugeben noch etwas aus seiner Jugend zu bereuen. „Meine wilde Zeit dauerte insgesamt 14 Tage“, so Gunkl, und an diese könne er sich nicht einmal erinnern. Im Urlaub fährt er, wie er gegenüber der Presse sagte, gerne auf Autobahnen herum. „Die Welt ist draußen und ich bin drinnen“, begründete er damals sein Hobby.

Trotz seiner Vorliebe für komplizierte Satz- und Wortkonstrukte schätzt er Einfachheit und Struktur: „Es geht für mich immer Inhalt vor Form“, sagte er in einem wien.ORF.at-Interview. Sein Lieblingswort ist übrigens „aber“: „Auf der einen Seite von ‚aber‘ ist es immer besser, als auf der anderen. Und ab und zu kann man es sich aussuchen, auf welcher Seite man steht“, sagte er - und ging schlafen.

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