Neues Leben in leerstehenden Shops

Immer mehr Touristen kommen nach Wien, zahlreiche Geschäftslokale in Wien stehen leer: Drei Architekturstudenten haben daraus eine für Wien neue Hotelidee entwickelt: Schlafen im Shop. Sie sind damit erfolgreich, denn schon in Kürze soll expandiert werden.

Mehr als 460 Gassenlokale stehen derzeit in Wien leer. Die Idee ist einfach: Zumindest einige von ihnen werden zu Hotelzimmern umgewandelt. Das erste Hotelzimmer in einem leerstehenden Geschäftslokal, einer ehemaligen Schneiderei, befindet sich in der Theresianumgasse auf der Wieden. Es ist 25 Quadratmeter groß und bietet um 120 Euro sämtliche Annehmlichkeiten eines Vier-Stern-Hotels - inklusive eines eigens entwickelten Sichtschutzes, um das Schlafen in der Auslage zu ermöglichen.

Gast im Hotelzimmer

Sue Sellinger

Wohlfühl-Atmosphäre in der ehemaligen Schneiderei

Hotelzimmer mit Grätzl-Einbettung

Was das Hotelzimmer im Gassenlokal von einem herkömmlichen Hotel unterscheidet, bildet die Basis für die Idee: „Die ganze Infrastruktur eines Hotels wird ins Grätzl ausgelagert“, so Theresia Kohlmayr, eine der drei Initiatoren. Es gibt keine Rezeption, kein Personal und keinen Frühstücksraum.

Stattdessen wird das Hotelzimmer mit seinen Gästen in die Umgebung eingebettet. Mit dem Hotelzimmer wird quasi ein spezielles Netzwerk mitgemietet: Frühstücken können die Gäste im Cafe ums Eck, ein Haman ist in Reichweite und dient als Wellnessbereich, eine Bar in der Nachbarschaft wird zur Hotelbar, die ganze Stadt zur Lobby, beschreiben die Initiatoren das Konzept. Vor der Tür stehen zwei Räder, mit denen sich die Stadt kostenlos erkunden lässt. Ein Upgrade ist möglich, da steht dann unter anderem ein Motorroller vor der Tür.

Zehn neue Hotelzimmer geplant

Für die Gäste werden so authentische Erfahrungen mitten in der Stadt möglich. Sie übernachten nicht in anonymen Hotelburgen, sondern so nah wie möglich am pulsierenden Stadtleben.

TV-Hinweis:

„Wien heute“ hat mit den Initiatoren gesprochen. Den Beitrag sehen Sie in „Wien heute“ um 19.00 Uhr in ORF2.

So genannte „Follows“ geben Insidertipps, die kein Reiseführer bietet. Die Idee des mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern aufwendig gestalteten Lofts kommt gut an. Die Auslastung ist so gut, dass die Initiatoren daran denken, heuer noch zehn weitere leerstehende Gassenlokale in Hotelzimmer umzuwandeln. Sie alle sollen rund um den Elisabethplatz eröffnet werden.

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