Musical „Natürlich Blond“ kommt ins Ronacher

Im Februar 2013 bringen die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) die Deutschsprachige Erstaufführung des Broadway-Musicals „Natürlich Blond“, wie der neue Intendant Christian Struppeck am Mittwoch ankündigte. Als Film war der Stoff bereits mit Reese Witherspoon im Kino.

Die „schnelle, rasante Komödie mit unglaublichem Wortwitz“ handelt von einer „kalifornischen Superblondine“, die sich in Harvard beim Jus-Studium versucht, und soll in Wien ein Jahr lang gespielt werden. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Amanda Brown, ebenso wie die Verfilmung mit Reese Witherspoon aus dem Jahr 2001.

Premiere feierte das Stück im Jahr 2007 am Broadway, bald darauf auch am Londoner West End, wo es mit dem Laurence Oliver Award als bestes neues Musical ausgezeichnet wurde. Im Herbst kommt die englische Version nach Sydney. „Es war nicht leicht, die Rechte zu bekommen“, so Struppeck „nicht ohne Stolz“. Auch das Team werde vom Broadway kommen, die Übersetzungen werden für Buch und Liedtexte getrennt angefertigt.

Ein „guter Gegenpol zu ‚Elisabeth‘“

„Natürlich Blond“ ist für Struppeck mit seiner „heutigen Geschichte“ ein „guter Gegenpol zu ‚Elisabeth‘“, die zeitgleich im Raimund Theater programmiert ist. „Sehr filmisch, mit zeitgemäßer Musik und Choreographie“ spreche die Geschichte um die Blondine Elle Woods eine „breite Zielgruppe an“.

Elle, die sich hauptsächlich für rosafarbene Mode und ihren Chihuahua interessiert, erhält von ihrem Freund Warner statt einem Heiratsantrag eine Abfuhr - um ihn zurückzugewinnen, folgt sie ihm an die Harvard Law School, wo sie beweisen will, dass sie eine seriöse Partnerin abgeben kann. Und entdeckt dabei tatsächlich auch neue Seiten an sich selbst...

26 Darsteller pro Abend auf der Bühne

33 Darsteller, von denen 26 jeden Abend auf der Bühne stehen, werden in den Auditions bis zum Spätsommer gesucht. Außerdem sind ein Chihuahua und eine englische Bulldogge, in jeweils dreifacher Besetzung, Teil der Cast. „Wir bekommen vielleicht die Hunde aus der Londoner Aufführung“, so Struppeck, „vorausgesetzt natürlich, dass sie bereit sind, Deutsch zu lernen.“

Die deutschen Texte sind derzeit vor allem für die Übersetzer eine Herausforderung. „Es geht wahnsinnig schnell und ist vollgepackt mit Wortwitz“, stöhnte Buch-Übersetzerin Ruth Deny. Zu Ende des Sommers soll die deutsche Fassung vorliegen. Bis 31. Dezember singen und tanzen im Ronacher mit „Sister Act“ noch die Nonnen, der Ticketverkauf für „Natürlich Blond“ beginnt im Herbst.

„Habe es satt, für Erfolg bestraft zu werden“

Die Vereinigten Bühnen bilanzieren 2011 mit einem Gewinn von 750.000 Euro - verlieren diesen Betrag allerdings heuer in Form einer Subventionskürzung und erwarten zu Jahresende 2012 ein Defizit, das die Rücklagen vollständig aufbrauchen wird. „Ich habe es satt, für Erfolg bestraft zu werden“, betonte VBW-Geschäftsführer Thomas Drozda. Denn mit den hohen Einnahmen von 28,5 Millionen Euro (vier Prozent weniger als 2010) könne und wolle er nicht fix rechnen.

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