„Sozialmarie“ für Kinderhospiz

Sie ist so etwas wie der Oscar für innovative Sozialprojekte: die Sozialmarie. Der Preis wurde Dienstagabend im ORF-Funkhaus vergeben. Siegerprojekt in diesem Jahr ist das Kinderhospitz Netz. Die Wiener Einrichtung betreut Familien in denen sterbende Kinder leben.

Kinderhospiz Netz erhielt Sozialmarie 2012

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Verein aus Wien erhielt Hauptpreis der „Sozialmarie“

Die Betreuerinnen kommen nach Hause zu den Familien und helfen dort einen Schicksalsschlag zu bewältigen, der kaum zu bewältigen ist: Das Sterben eines Kindes. Das Kinderhospitz Netz hat allein vergangenes Jahr 16 Familien betreut. Manche lange über den Tod des Kindes hinaus. Das Kinderhospiz bringt dabei sämtliche medizinischen Betreuer an einen Tisch und hilft den Familienmitgliedern einen möglichst normalen Alltag zu leben. Auch Beratung in finanziellen Fragen bietet der Verein.

Entstanden ist dieser in Österreich einzigartige Verein durch persönliche Betroffenheit. „Unsere Tochter ist 1997 geboren und auch in diesem Jahr gestorben. Wir waren sehr zerrissen zwischen zu Hause und Spital. Es ist eine ganz fürchterliche Situation“, sagte Gründerin Sabine Reisinger. Fast ausschließlich spendenfinanziert, möchte das Kinderhospiz Netz auch durch seine Überzeugungsarbeit erreichen, dass Kinderpalliativangebote ins öffentliche Gesundheitssystem integriert werden.

Sozialpreise zum achten Mal vergeben

15 mit insgesamt 42.000 Euro dotierte Preise wurden vergeben. Der Preis der „Unruhe Privatstiftung“ wurde 2012 zum achten Mal vergeben. Ziel dahinter ist, soziale Ideen und deren Umsetzung in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Vernetzung der Projekte zu fördern. Ein weiteres Siegerprojekt kam in diesem Jahr aus Wien: Die Junior City Farmers in Schönbrunn, wo Kinder bei der gemeinsamen Gartenarbeit auch sozial voneinander lernen.

Für die „Sozialmarie 2012“ wurden 233 Projekte aus ganz Österreich eingereicht. Das Kinderhospiz konnte sich über den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis freuen. In den vergangenen sieben Jahren wurden aus mehr als 1.400 Einreichungen 105 Projekte mit insgesamt 294.000 Euro ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde unter anderem ein Projekt in der ungarischen Stadt Nagykanisza prämiert, wo in heruntergekommenen Stadtvierteln die Plattenbauten von Freiwilligen gemeinsam mit den dort Wohnenden renoviert wurden.

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