Erstmals Betriebsrat bei Niki gewählt

An der Betriebsratswahl bei der Billigairline Niki haben am Dienstag 65 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen. Die Liste „Betriebsrat4Niki“, die die Wahl initiiert hatte, erreichte laut Gewerkschaft zehn der elf Mandate. Ziel ist ein Ende des Leiharbeiter-Daseins.

„Auf meinem Gehaltszettel soll Niki stehen, nicht eine Personalleasingfirma“, so ein Pilot. Über 700 Mitarbeiter, darunter 100 Kapitäne und ebenso viele Kopiloten, sind an die Leiharbeiterfirma Labour Pool ausgelagert, direkt bei Niki angestellt sind rund 80 Personen. Ein Techniker, der seit zwei Jahren für Niki arbeitet, wünscht sich ebenfalls direkt angestellt zu werden. Seine Bank habe ihm aufgrund der Anstellung bei einer Leihfirma einen Kredit zum Hausbauen verweigert.

Direkte Fixanstellung als erklärtes Ziel

Die Fixanstellung direkt bei der Airline ist auch eines der erklärten Ziele der Betriebsratsinitiative „Betriebsrat4Niki“, daneben ist noch eine zweite, alternative Liste namens „Better Together“ angetreten. Darüber hinaus gibt es bei der von Niki Lauda gegründeten und mitterweile komplett an Air Berlin verkauften Billigfluglinie keinen passenden Kollektivvertrag.

Parallel zur Betriebsratswahl fand die Betriebsratswahl bei der Leiharbeitsfirma statt, in der der Großteil des flyniki-Personals angestellt ist. Hier hat nur die Liste „Betriebsrat4Labourpool“ kandidiert. Die Wahlbeteiligung sei gleich hoch gelegen wie bei flyniki, so die Gewerkschaft.

Konstituierende Sitzung steht an

Nach der Wahl steht als nächstes eine konstituierende Sitzung an, danach werde sich der Betriebsrat beim Vorstand vorstellen. Peter Stattmann von der Gewerkschaft GPA, der die Wahl begleitet hat, hält ein langsames Vorgehen für klug. Man werde „Step by Step“ handeln, eine Belegschaftsvertretung bei Niki sei für alle „Neuland“. Die Geschäftsführung von Niki hatte in Vergangenheit bereits mehrfach betont, am Labour Pool festhalten zu wollen.

Niki Lauda verkaufte Anteile im Vorjahr

Der Wahl eines Betriebsrates war eine Betriebsversammlung im Vormonat vorausgegangen. Rund 300 Mitarbeiter der Billigairline nahmen daran teil. Sie galt als Startschuss für die Gründung eines Betriebsrats - mehr dazu in Niki-Betriebsrat: 300 bei Versammlung.

Niki Lauda gab seine Mehrheit an der Billigfluggesellschaft an den Mitaktionär Air Berlin im November des Vorjahres ab. Damit ging ein weiterer Akt in seiner Karriere als Luftfahrtunternehmer zu Ende - mehr dazu in Lauda gibt Airline Niki ab.

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