Wiener Geld für den Broadway

Die Broadway-Produktion von „Rebecca“ wird von den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) finanziell gestützt. Wie der „Standard“ berichtet, investieren die VBW 380.000 Euro in den Start der heimischen Lizenzproduktion in New York.

Im Gegensatz zu „Tanz der Vampire“, das 2003 am Broadway floppte und von der New York Times als „einer der teuersten Versagerder Broadway-Geschichte“ bezeichnet wurde, sei man bei „Rebecca“ künstlerisch „komplett eingebunden“ in Entscheidungen bei Regie, Casting und Ausstattung, sagte VBW-Geschäftsführer Thomas Drozda.

Fotoprobe „Rebecca“ am Samstag, 16. September 2006 im Raimund Theater in Wien

APA/Herbert P. Oczeret

„Rebecca“ wurde ab 2006 im Raimund Theater in Wien gezeigt.

Gemeinsam mit den Autoren des Musicals sowie weiteren Geldgebern bildete man ein „europäisches Investorenkonsortium“, das seine Beiträge „ab der ersten Woche zurückbezahlt“ bekommt. Ohne das finanzielle Engagement, wäre der Broadway-Start nicht zustande gekommen. „Es war am amerikanischen Markt derzeit nicht möglich, das völlig auszufinanzieren.“ Sicherheit geben sollen Kostüme und Übersetzung, die den VBW gehören werden. Refinanziert werden soll der Beitrag „auch über die Tantiemen als Lizenzgeber“, so Drozda.

VBI: „Betriebswirtschaftlich abgewogene Risiken“

Es ist das erste Mal, dass sich die VBW zu einem solchen Schritt entschieden haben, „das wurde im Aufsichtsrat sehr eingehend diskutiert“, so Drozda. Ein gewisses Risiko sei natürlich dabei, „aber ich bekenne mich dazu“. Würden die VBW das Geld für den Broadway-Ausflug „in Wien verwendet, bräuchten die VBW um, 380.000 Euro weniger Zuschüsse“, folgerte der „Standard“.

Für die internationale Vermarktung - „Rebecca“ ist im Auslandsgeschäft der VBW der viertstärkste Titel - bringe ein Start am Broadway „eine andere Qualität und vor allem an asiatischen Märkten ein ganz anderes Verkaufsargument“. Im internationalen Bereich machen die VBW derzeit etwa 750.000 Euro Gewinn.

Ob sich ein solches Investitionsmodell künftig wiederholen könnte, hängt nicht nur vom Erfolg von „Rebecca“ ab - „das ist immer von Fall zu Fall zu beurteilen“, so Drozda. „Wir haben hier ein erstklassiges Produkt, an das wir glauben.“ Klar ist für ihn jedenfalls, dass es „auch in einem Unternehmen in öffentlichem Eigentum“ möglich sein muss, „betriebswirtschaftlich abgewogene Risiken einzugehen. Die Alternative wäre, nichts zu machen.“ „Rebecca“ startet im November am Broadhurst Theatre.

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