Drei Standorte für Wien Museum
Zwei davon bieten klare Vorteile. Die Realisierungschancen am Schwedenplatz seien minimal, so der Ressortchef, auch wenn dies für die von Museumsdirektor Wolfgang Kos geforderte „Signalarchitektur“ „sicher der attraktivste Standort“ wäre. Am Schwedenplatz gebe es „ungelöste Probleme hinsichtlich Statik, Widmungen und Möglichkeiten, die Bebauung zu verdichten. Die Wiener Linien müssten umgeleitet werden, man müsste den offenbar sehr lukrativen Standort einer Tankstelle ablösen etc.“
Neuer Kulturbezirk beim Hauptbahnhof
Dagegen hob Mailath im „Standard“-Interview die Vorteile des neuen Hauptbahnhofs hervor: "Wir sind mit dem Liegenschaftseigentümer, der Erste Bank, in tiefgehenden Gesprächen, wie diese Partnerschaft aussehen könnte. Der Stadtrat denkt unter dem Arbeitstitel „Quartier Belvedere“ auch an einen neuen Kulturbezirk: „Das ist faszinierend. Er bestünde aus dem Belvedere, dem 21er-Haus, dem Wien-Museum und dem Heeresgeschichtlichen Museum. Es gibt zudem Überlegungen, rund um die Piazza zwischen Gürtel und Bahnhof auch noch andere Kulturinstitutionen einzubeziehen.“

APA/Herbert Pfarrhofer
Das jetzige Museum könnte auf dem Karlsplatz unterirdisch erweitert werden
Neu- oder Zubau auf dem Karlsplatz
Auch am Karlsplatz, wo Kos lieber bliebe, hätten sich laut Mailath-Pokorny neue Möglichkeiten aufgetan: „Das Winterthur-Gebäude zwischen Wien-Museum und Karlskirche kann mitgedacht werden. Man könnte das Gebäude redimensionieren, das würde die Freistellung der Karlskirche ermöglichen. Den Platz, den man verliert, müsste man irgendwo dazugewinnen - unterirdisch oder oben drauf. Das Projekt böte die Chance, am Standort zu bleiben, der natürlich der beste ist.“
Kos verweist auf eine neue Bebauungsstudie, wonach ein solitärer Neubau 20 Meter neben dem unter Denkmalschutz stehenden Museum-Gebäude möglich wäre. Zwischen den so entstehenden Museumsflügeln würde ein Vorplatz entstehen, unter dem als Verbindungselement, eine große Ausstellungshalle errichtet werden könnte.