Jagger-Protest gegen Staudamm-Projekt

Seit Jahren engagiert sich Bianca Jagger gegen den geplanten Bau von Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt im Amazonas. In Wien hat sie nun ein daran beteiligtes österreichisches Unternehmen besonders ins Visier genommen. Außerdem kam sie mit zwei Ministern zusammen.

„Solange es noch ein bisschen Hoffnung gibt, müssen wir uns weiter gegen Belo Monte stark machen“, sagte Jagger bei einer Pressekonferenz in Wien. Belo Monte, eine Serie von Staudämmen mitten im Amazonas Regenwald, werde stets als nachhaltiges Energieprojekt präsentiert, dies treffe keinesfalls zu, so die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin, die auch Trägerin des alternativen Nobelpreises ist.

Auswirkungen auch in Österreich spürbar

Jagger berichtete von einem Besuch in Brasilien im April 2012, bei dem sie die Auswirkungen des Staudammprojekts auf dei lokale Bevölkerung und die Umwelt mit eigenen Augen sehen wollte. „Ich appelliere an Präsidentin Dilma Rouseff, den Belo Monte Staudamm zu verhindern.“ Die brasilianische Präsidentin könne die Menschen und Wälder des Xingu vor der Vernichtung retten und den Amazonas für künftige Generationen sichern.

Denn der Amazonas sei auch für Österreich wichtig, betonte Hildegard Aichenberger, Geschäftsführerin des WWF. Der größte Regenwald der Erde sei der Grund dafür, dass die Klimakatastrophe bisher noch nicht eingetreten sei. Mit der Verwirklichung des Projekts Belo Monte würden 80 Prozent des Xingu-Flusses abgeleitet und mehr als 500 Quadratkilometer Regenwald überflutet.

Jagger setzt auch auf Politik

Besonders ins Visier nahm Jagger bei ihrem Wien-Besuch das österreichische Unternehmen Andritz, das am Kraftwerkbau beteiligt ist. Sie sei unter anderem nach Österreich gekommen, um Investoren aufzurufen, erst dann wieder in die Firma zu investieren, wenn das Unternehmen seine Philosophie ändere und Umwelt- und Menschenrechtsfragen mehr Platz einräume, so Jagger. Treffen von Jagger mit Vertretern von Andritz waren aber nicht geplant.

Jagger bei Berlakovich und Spindelegger

APA/HOPI-MEDIA/BERNHARD J. HOLZNER

Nikolaus Berlakovich, Michael Spindelegger und Bianca Jagger

Bela Monte soll mit einer Leistung von 11.233 Megawatt zum drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt werden. Für seinen Bau müssten 20.000 Menschen umgesiedelt werden. Um Brasilien zum Einsatz nachhaltiger Energietechnologien und zum Stopp des Kraftwerksprojekt zu bewegen, kam Jagger auch noch mit Außenminister Michael Spindelegger und Umweltminister Nikolaus Berlakovich (beide ÖVP) zusammen.

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