Wien Museum: Neues Depot in Himberg

Nach jahrelanger Suche erhält das Wien Museum ein neues Depot. Rund eine Million Objekte werden ab 2013 in Himberg gelagert. Mit dem benachbarten Depot des Kunsthistorischen Museums ist eine Kooperation geplant.

Wien Museum-Direktor Wolfgang Kos zeigte sich am Mittwoch erleichtert: „Die Depot-Problematik hat das Museum seit vielen Jahren belastet. Nun ist garantiert, dass die Sammlung der Stadt Wien ab 2013 unter optimalen Bedingungen aufbewahrt wird.“

Derzeit wird die rund eine Million Objekte umfassende Sammlung des Wien Museums in acht unterschiedlichen Standorten aufbewahrt. Der größte Teil der Sammlung ist im Zentraldepot in Rudolfsheim-Fünfhaus untergebracht. Dort gibt es neben Platzmangel auch problematische klimatische Bedingungen, Brandabschnitte fehlen.

Neues Depot des Wien Museums in Himberg

APA/Herbert Pfarrhofer

Die Objekte werden bis 2013 in das neue Depot in Himberg übersiedelt

Neues Depot mit niedrigeren Betriebskosten

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) sah in der Entscheidung für den Standort in Himberg auch den „ersten wichtigen Schritt für die Zukunft des Wien Museum Neu“: „Das Depot wird nicht mehr und nicht weniger als das kulturelle Erbe der Stadt beherbergen und wir haben die Verantwortung, diesen städtischen Kulturschatz zu erhalten und sorgsam zu pflegen.“

Das Gebäude in Himberg ist im Besitz der Kunstspedition „Kunsttrans“ und wird vom Wien Museum angemietet. Unmittelbar daneben liegt das Depot des Kunsthistorischen Museums, mit dem bei Logistik und Übersiedlung zusammengearbeitet wird. Durch die Bauweise des Depots soll es niedrigere Betriebskosten geben.

Derzeit wird das zukünftige Depot erweitert, ab 2013 werden dann 12.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen. In den nächsten Wochen wird mit der Vorbereitung der Übersiedlung begonnen, etwa mit der Verpackung und Reinigung der Objekte. Die Verlagerung von ersten Objekten erfolgt im November 2012, der Großteil der Sammlung soll im ersten Quartal 2013 übersiedelt werden.

Direktor Wolfgang Kos im neuen Depot des Wien Museums in Himberg

APA/Herbert Pfarrhofer

Direktor Wolfgang Kos zeigte sich froh über das Ende der „jahrelangen Belastung“

Übersiedlung kostet rund 1,7 Mio. Euro

Die Miete ohne Einrichtung beträgt 84.000 Euro im Monat, berichtete der Finanzdirektor des Wien Museums, Christian Kircher. Durch die Übersiedelung entstehen Einmalkosten in der Höhe von 1,7 Mio. Euro. Davon trägt das Museum 1 Mio. Euro, der Rest kommt aus dem städtischen Kulturbudget.

Durch das neue Lager entstehen jährliche Mehrkosten in der Höhe von 1,26 Mio. Euro. Der Großteil davon soll über das Kulturbudget abgegolten werden. Der genaue Betrag steht aber noch nicht fest.

Drei Standorte für Museum im Gespräch

In der jahrelangen Diskussion um den Standort des Wien Museums hatte Kulturstadtrat Mailath-Pokorny vor kurzem drei Varianten ins Gespräch gebracht. Neben einem Umbau am Karlsplatz sprach er von möglichen Neubauten am Schwedenplatz oder beim neuen Hauptbahnhof - mehr dazu in Drei Standorte für Wien Museum.

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