Chronologie zum AUA-Betriebsübergang

Der Streit um die Piloten-Gehälter der Austrian Airlines (AUA) dominiert seit Jahresbeginn die Schlagzeilen. Mit 1. Juli ist es soweit: Das AUA-Bordpersonal und deren Flieger wird in die Regionaltochter Tyrolean verschoben. Eine Chronologie.

10. Jänner: AUA_Chef Albrecht kündigt für die AUA 2011 so hohe Verluste wie 2010 und ein umfassendes Sparpaket an.

16. Jänner: Der AUA-Aufsichtsrat gibt „Go“ für das Sparprogramm, Veräußerung von 11 Boeing.

20. Jänner: Eine Serie von Protest-Betriebsversammlungen startet. Konkurs-Ängste werden zurückgewiesen.

23./24. Jänner: Ein von AUA und Wirtschaftskammer ausgearbeiteter neuer KV-Entwurf wird abgelehnt. Die Gewerkschaft lässt Verhandlungstermine ungenutzt verstreichen.

15. Februar: Nach einem Verhandlungsabbruch kündigt die AUA den Bord-Kollektivvertrag auf und droht erstmals mit Zwangsumstieg auf den Tyrolean-KV.

29. Februar: Der AUA-Aufsichtsrat vertagt das „Piloten“-Paket auf ein Sondertreffen am 13. März.

2. März: AUA-Vorstand Bierwirth tritt zurück.

13. März: Der AUA-Aufsichtsrat lässt als Alternativplan den Betriebsübergang absegnen, es wird aber weiter verhandelt.

15. März: Die AUA präsentiert ihre Verlustbilanz 2011: Wieder 59,4 Mio. Euro operativ verloren - Die Lufthansa sagt eine Kapitalspritze von 140 Mio. Euro zu, unter der Bedingung, dass ein Sparpaket implementiert wird.

23. März: Die Gewerkschaft vida kündigt den Bord-Kollektivvertrag der Tyrolean, gegen den Willen des dortigen Betriebsrats.

30. März: Der AUA-Betriebsrat warnt vor Massenkündigungen von AUA-Piloten und fürchtet Probleme im Flugbetrieb im Sommer.

1. April: Die AUA verschiebt abermals eine Aufsichtsratssitzung.

12. April: Nach dem ersten Quartal zeichnet sich für 2012 wieder ein riesiger Verlust ab.

19. April: Aufsichtsratsermächtigung zu Betriebsübergang.

24. April: Der Vorstand und Bord-Betriebsrat einigen sich auf eine KV-Reform mit bis zu 30 Prozent Gehaltseinbußen für AUA-Piloten um Betriebsübergang zu verhindern.

29. April: Es ist wieder alles offen. Mangels positiver Aussichten wird die Abstimmung über die Verhandlungslösung unter den Bord-Mitarbeitern abgeblasen.

30. April: Verhandlungsmarathon, aber vergebens. Eine Fallfrist verstreicht, die Gespräche scheitern, der Vorstand löst die Fristen für den Zwangsumstieg der Bordcrews aus.

3. Mai: Lufthansa meldet AUA-Verlust von 67 Mio. Euro im ersten Quartal.

7. Mai: Betriebsrat lässt über ein einseitig geändertes KV-Papier abstimmen.

9. Mai: Lufthansa CEO Christoph Franz schließt AUA-Verkauf nicht aus, wenn Sanierung scheitert.

10. Mai: AUA bereitet sich auf dem Abgang von über hundert Piloten vor - „Point of no return ist erreicht“.

12./13. Mai: Dutzende Flüge fallen aus, weil sich AUA-Piloten vermehrt krankmelden.

15. Mai: Betriebsrat will Spar-KV statt Betriebsübergang, Vorstand ignoriert Abstimmungsergebnis - Kahlschlag im AUA-Management.

17. Mai: Gewerkschaft gibt grünes Licht für Klagen gegen Betriebsübergang.

21. Mai: AUA kürt den Schweizer Gaudenz Ambühl zum neuen Tyrolean-Chef.

25. Mai: Gedrückte Stimmung bei einer Betriebsversammlung, Betriebsratspitze bleibt und will weiterkämpfen, Signal an andere Piloten - AUA-Vorstand Peter Malanik geht.

2. Juni: Um Mitternacht endet die Sonderkündigungsfrist für Piloten und Flugbegleiter.

3. Juni: 121 Piloten und 221 Flugbegleiter kündigen und kehren der AUA samt hoher Abfertigungen den Rücken.

5. Juni: Insgesamt vier Piloten ziehen ihre Kündigung wieder zurück.

11. Juni: Mit Flugzeugen von Lufthansa, Swiss, Augsburg Airways, Welcome Air soll der Flugbetrieb im Juli und August gerettet werden.

14. Juni: Albrecht sieht Tyrolean-Betriebsrat ab 1. Juli als „offiziellen Ansprechpartner“ und billigt Ex-AUA-Piloten als Freelancer.

19. Juni: AUA-Betriebsrat will sich mit einstweiliger Verfügung Vertretung der Belegschaft sichern.

28. Juni: AUA-Kabinenpersonal- und Marketing-Chef Peter Baumgartner geht - Swiss-Piloten weigern sich, bei AUA einzuspringen.

1. Juli: Tag des Betriebsübergang