37,7 Grad: Juni-Hitzerekord gebrochen

Es ist ein Datum, das Geschichte schreibt: Mit 37,7 Grad ist am Samstag in der Inneren Stadt und der niederösterreichischen Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg der bisher heißeste Juni-Tag in Österreich gemessen worden.

Die Temperatur stieg laut ORF-Wetterredaktion bei strahlendem Sonnenschein in der Inneren Stadt auf 37,7 Grad. Damit konnte der bisherige Junirekord in Wien von 36,8 Grad vom 22. Juni 2000 an der Station Donaufeld übertroffen werden. Neben Wien wurden exakt 37,7 Grad auch in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) verzeichnet.

Auch österreichweit wurde damit der Allzeit-Rekord für Juni-Tage gebrochen. Der bisherige Juni-Rekord betrug 37,2 Grad: Er wurde am 22. Juni 2000 in Lutzmannsburg (Burgenland), Langenlebarn und Unterretzbach (beide Niederösterreich) gemessen.

Badegäste suchen im Wasser Abkühlung

APA/Herbert P. Oczeret

Zahlreiche Badegäste suchten am Samstag im Stadionbad Abkühlung

Tropennächte mit Werten bis 25 Grad stehen bevor

Verantwortlich für die neuerliche Hitzewelle sind subtropische Luftmassen aus Südwest. Doch tropische Temperaturen herrschen nicht nur tagsüber, auch die Nächte bieten vielerorts kaum Abkühlung. Vor allem in den kommenden Tagen werden die Werte in der Nacht kaum unter 22 bis 25 Grad fallen, berichtete eine ZAMG-Meteorologin am Samstag. Wien war schon in der Nacht auf Samstag der wärmste Ort Österreichs mit 22,4 Grad in der Innenstadt. Der nächtliche Rekord geht auf den 21. Juni 2002 zurück und liegt bei 25 Grad.

Kinder benutzen Wasserrutsche im Freibad

APA/Herbert P. Oczeret

Schwerpunktkontrollen auf der Donauinsel

Die hohen Temperaturen locken derzeit auch viele Wienerinnen und Wiener auf die Donauinsel. Die Stadt gab nun den Startschuss für Schwerpunktkontrollen. Neben der städtischen Aufsichtstruppe „Waste-Watcher“, der Polizei und mobilen Insel-Service-Teams wurde auch eine achtköpfige Insel-Soko in das Freizeitparadies geschickt - damit sich alle Besucher an die Spielregeln halten.

Zu zweit radeln die zehn mobilen Insel-Teams das Areal entlang. Ihr Auftrag: Das Herrl auf Beißkorb- und Leinenpflicht des Hundes hinzuweisen oder die struppigen Vierbeiner im Fall des Falles auf ihren eigenen Hundebadestrand zu verweisen. Nebenbei achten die Stadt Wien-Mitarbeiter auf Sauberkeit und Ordnung, füllen Hundesackerlspender nach, melden widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge, und weisen Grillfans zwischen Kotelett und Würstel auf die richtige Müllentsorgung hin. Die Insel-Soko führt Reparatur- und Aufräumarbeiten durch.

„Am meisten schauen wir bei den Schwerpunktkontrollen, dass die Sicherheit gewährt bleibt und Ruhe und Ordnung herrscht. Hier wollen sich die Leute erholen, und die Polizei ist da, damit das gelingt“, hieß es von der Polizei gegenüber „Wien heute“.

Kinder bei Hitze und hohen Temperaturen bei Wasserfontänen in Wiener Fußgängerzone

APA/Georg Hochmuth

Abkühlung und genügend Flüssigkeit sind bei hohen Temperaturen notwendig

Viel Trinken, leichte Ernährung und kleinere Portionen

Auch der Gesundheitsdienst der Stadt gab angesichts der hohen Temperaturen Empfehlungen ab. Gefährdet sind bei hohen Temperaturen vor allem ältere und chronisch kranke Menschen sowie Kleinkinder. Der Gesundheitsdienst empfiehlt etwa, die heiße Mittagssonne zu meiden und im Schatten zu bleiben. Helle und weite Bekleidung bietet ebenso Schutz wie eine Kopfbedeckung.

Wesentlich bei hohen Temperaturen ist genügend Flüssigkeit. Da der Körper durch das vermehrte Schwitzen Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert, muss das durch entsprechend viel Trinken ausgeglichen werden. Die Gesundheitsexperten empfehlen mindestens zwei bis drei Liter täglich, idealerweise stilles oder kohlensäurearmes Mineralwasser sowie ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Stark gezuckerte Getränke sowie Alkohol sollten ebenso wie eiskalte Getränke vermieden werden.

Bei der Nahrung werden mehrere kleinere Portionen empfohlen. Auf den Speiseplan sollten Obst, Gemüse, Salate, Fisch und mageres Fleisch kommen. Auf fette oder süße Speisen sollte bei hohen Temperaturen dagegen verzichtet werden.

Auto im Schatten parken

Autobesitzern wird empfohlen, das Auto möglichst im Schatten abzustellen. Der Aufenthalt in einem geparkten Auto muss bei hohen Temperaturen vermieden werden, da das Auto bei verschlossenen Fenstern und Türen binnen weniger Minuten einem Backofen gleicht.

Das Lüften von Räumen wird in den kühleren Nachtstunden empfohlen. Bei Räumen mit Gaskombithermen oder Gasdurchlauferhitzer muss es eine ständig großzügige Belüftung geben, da es bei hohen Außentemperaturen zu Abzugsstörungen der Abgase kommen kann. Aufgrund des fehlenden Luftdruckunterschieds bildet sich ein „thermischer Stoppel“, der dazu führt, dass die Abgase wieder in den Raum zurückströmen, erklärte Andreas Feiler von der Wiener Berufsfeuerwehr (MA 68).

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