Weiter Wirbel um AMS-Führung

Die Neubesetzung der Wiener AMS-Führung lässt weiter die Wogen hochgehen: Die nicht zum Zug gekommene bisherige Stellvertreterin Inge Friehs sagte im „Standard“, sie sei „massiv eingeschüchtert“ worden.

Die Querelen um die Neubestellung hatten sich über Monate hingezogen. Sie sei von Widersachern aus dem Ministerium „massiv eingeschüchtert“ worden, sagte Friehs: „Wenn ich mich weiter widersetze, so hieß es, würde mir Böses widerfahren.“

Inge Friehs, stellvertretende Geschäftsführerin des Wiener Arbeitsmarktservice

APA/AMS/Petra Spiola

Inge Friehs kündigte Klage an

An erste Stelle gesetzt gewesen

Von einem Personalberater war Friehs im Mai unter den Kandidaten für die Leitung des AMS Wien an die erste Stelle gereiht worden, auf Platz zwei war Gernot Mitter, Abteilungsleiter in der Arbeiterkammer Wien. Auf den dritten Platz setzte das Unternehmen die 50-jährige Petra Draxl, derzeit Abteilungsleiterin des Europäischen Sozialfonds im Sozialministerium.

Als Nachfolgerin von Claudia Finster hat sich Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) dennoch für Draxl entschieden. Friehs verliert aber auch ihre Stellvertreter-Position, da diese Anfang Juni mit Winfried Göschl besetzt wurde - mehr dazu in Kritik an Bestellung von neuer AMS-Leiterin.

Friehs sieht Hundstorfer als „Vollstrecker“

„Ich habe der Gemeinde Wien politisch nicht ins Konzept gepasst“, sagte Friehs, „und Sozialminister Hundstorfer hat sich zu ihrem Vollstrecker gemacht.“ Sie habe die Aussprache mit Finanzstadträtin Renate Brauner und Bürgermeister Michael Häupl (beide SPÖ) gesucht, „aber man redet nicht mit mir“, sagte sie gegenüber der Zeitung.

Friehs argumentierte damit, dass sie aus dem Auswahlverfahren eigentlich als bestqualifizierte Kandidatin hervorgegangen sei, Hundstorfer sagte, dass in den schriftlichen Unterlagen, die für die Entscheidung geschickt wurden, keine Reihung enthalten war. Friehs kündigte eine Klage gegen die Entscheidung an.

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