Polizei gegen Kennzeichen für Radfahrer

Bei Rot über die Kreuzung oder auf dem Gehsteig fahren: Immer öfter übertreten auch Fahrradfahrer die Gesetze. Die Polizei kontrolliert derzeit verstärkt. Kennzeichen für Fahrradfahrer werden bei der Polizei allerdings eher abgelehnt.

Um die Fahrradfahrer zum disziplinierten Fahren zu zwingen, wird immer wieder der Ruf nach Kennzeichen laut.

Aufwand für Fahrrad-Kennzeichen zu groß?

Peter Goldgruber von der Wiener Polizei hält davon wenig, wie er gegenüber Radio Wien erklärte. Der organisatorische Aufwand sei vermutlich viel zu groß. Man müsse sich sehr genau ansehen, ob etwaige Vorteile bei der Einführung von Radfahrer-Kennzeichen überwiegen würden.

Zuletzt hatte die Wiener FPÖ die Einführung von Fahrrad-Kennzeichen gefordert. An die Vergabe von Kennzeichen sollte zudem eine Haftpflichtversicherung gekoppelt werden, hieß es. Das sichere Unfallopfern eine Wiedergutmachung für entstandene Schäden.

Der Strafenkatalog für Radfahrer in Wien ist jedenfalls lang. Er beginnt beim „Falschparken“ (sieben Euro) und endet für alkoholisierte Wiederholungstäter bei Anzeigen im dreistelligen Bereich.

Auf dem Gehsteig fahren kostet 21 Euro

Auf dem Gehsteig fahren ist eines der häufigsten Delikte und kostet 21 Euro. Bei Rot über die Ampel zu fahren, kann eine Strafe von 36 Euro bringen, in der Fußgängerzone fahren kostet 21 Euro, gegen die Einbahn 35 Euro und wer in der Nacht ohne Licht unterwegs ist und erwischt wird, zahlt 21 Euro. Zusätzlich kann bei mangelhafter Ausstattung eine Geldstrafe von 14 Euro verhängt werden.

Gar nicht gut zu sprechen sind die Ordnungshüter auf betrunkene Radfahrer. Dementsprechend hoch sind die Strafen angesetzt. Wer zu tief ins Glas schaut und mit 0,8 Promille unterwegs ist, muss mit Strafen bis zu 3.633 Euro, ab 1,2 Promille mit bis zu 4.360 Euro und ab 1,6 Promille mit bis zu 5.813 Euro rechnen. Zudem droht der Führerscheinentzug.

Kontrollen vor allem in der Innenstadt

Die Polizei führe immer wieder Schwerpunktkontrollen durch, vor allem in der Innenstadt, so Goldgruber. Gerade dort gebe es viele Überschneidungen zwischen Fußgängern und Radfahrern und dies führe auch immer wieder zu Konflikten. Zudem würden viele Lokalbesucher glauben, dass sie trotz Alkoholisierung auf das Rad umsteigen könnten.

Radfahrer in der Innenstadt

ORF.at/Carina Kainz

Vor allem in der Innenstadt kommt es oft zu Problemen zwischen Radfahrern und Fußgängern

Neben den Schwerpunktkontrollen überprüfen auch die Polizeibeamten Radfahrer bei der täglichen Streife.

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