Neben Brot auch Fleisch bald teurer?

Auf Österreich scheint eine Teuerungswelle bei Grundnahrungsmitteln zuzurollen. Nach den Bäckern, die ihre Preise im Herbst unter anderem wegen der schwachen Getreideernte erhöhen dürften, kündigten am Dienstag die Fleischer Neukalkulationen ihrer Produkte an.

Kostensteigerungen bei Futtermitteln treiben laut Wirtschaftskammer (WKÖ) den Schweinepreis in die Höhe. Der Basispreis für Schweinehälften stieg in den vergangenen zwei Wochen um rund elf Prozent. „Solche Kostenbelastungen können nicht von den Schlachthöfen und Fleischern abgefedert werden“, so Rudolf Menzl, Innungsmeister der Fleischer. Die höheren Getreidepreise der neuen Ernte finden bereits Niederschlag in der Mischfutterkalkulation. Der Preis des Eiweißfuttermittels Sojaschrot hat sich seit November 2011 fast verdoppelt.

Fleischpreise werden neu kalkuliert

Auch die mit 1. Juli wirksam gewordene Lohn- und Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent müssten noch eingepreist werden. „Jeder Betrieb, der Frischfleisch liefert, wird aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation gezwungen sein, seine Fleischpreise neu zu kalkulieren“, stellte Menzl fest. „Neu zu kalkulieren“ dürfte übersetzt wohl eine Preissteigerung bedeuten.

Zudem sei die Futtermittelproduktion - insbesondere für Geflügel - seit Jahresbeginn auf gentechnikfreie Rohstoffe umgestellt worden, wodurch sich die Kosten für den Anteil des gentechnikfreien (GVO-freien) Sojaschrots nochmals um rund 40 Euro pro Tonne erhöhten. Auch müsse mit der Maisernte im September der weitere wichtige Futtermittelrohstoff Mais neu eingepreist werden. Bei diesem wurde von der AMA aber eine gute Ernte in Österreich von 2,3 Mio. Tonnen angekündigt - die gleiche Menge wie die gesamte heimische Getreideernte.

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