Flughafen: Stadt gibt grünes Licht für dritte Piste

Nach Niederösterreich gibt nun auch die Stadt Wien grünes Licht für den Bau einer dritten Piste auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Man werde keinen grundsätzlichen Einspruch gegen den Gesamtbescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einbringen, hieß es am Dienstag.

Es wird keinen grundsätzlichen Einspruch gegen den Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung geben, teilte der Vorsitzende des Umweltausschusses, SPÖ-Gemeinderat Erich Valentin, mit. Zuletzt hat bereits das Land Niederösterreich die nötige Genehmigung erteilt.

„Die Stadt Wien hat den Bescheid bereits eingehend geprüft. Es ist sehr erfreulich, dass das Vorhaben einer 250-prozentigen Mehrbelastung von Wien-Liesing, so wie es ursprünglich eingereicht wurde, vom Tisch ist“, so Valentin.

Grafik Einflugschneisen am Flughafen Schwechat

APA

Jetzige Einflugschneisen des Flughafens Schwechat

Verbesserungen für dicht besiedelte Gebiete verlangt

Die Wiener Position, wonach der Bau der dritte Piste als sinnvoll erachtet werde, bleibe unverändert - auch wenn es Verbesserungen für dicht besiedelte Gebiete geben müsse. Hier verwies Valentin auf bereits früher geäußerte Forderungen, wie etwa mehr Transparenz bei der Flugspurenabbildung im Internet sowie die ehestmögliche Einführung des gekurvten Anflugs. Zudem müssten vor dem Baubeginn für die dritte Piste die Belegungen verhandelt werden, verlangte er.

Valentin zeigte sich auch darüber erfreut, dass bei der künftigen Planung von Flugrouten mehr Rücksicht auf Anrainer genommen werden soll. Dafür sorgt ein „Betroffenheits-Minimierungs-Gebot“. „Das ist ein Passus, der sagt, dass die negativen Auswirkungen von einem Betrieb möglichst wenige Leute betreffen sollen. Das heißt, dass dort geflogen werden soll, wo möglichst wenige Menschen betroffen sind“, so Valentin. Für den Fall eines Verfahrens in zweiter Instanz will sich Wien noch eine Parteienstellung sichern.

Bürgerinitiative „noch gespalten“

Einspruch gegen den Bescheid könnten noch die Bürgerinitiativen erheben. Noch ist etwa bei der Initiative „Stop Fluglärm Wien Süd-West“ keine Entscheidung gefallen.

„Wir prüfen derzeit den 400 Seiten umfassenden Bescheid, und wir sind noch etwas gespalten. Auf der einen Seite erregt der Bescheid unseren Ärger, weil viele Dinge drinnen sind, die uns nicht gefallen. Auf der anderen Seite wollen wir uns eine gute Gesprächsbasis mit dem Flughafen und der Austro Control erhalten. Wir sitzen ja im Dialogforum zusammen“, sagte Herbert Hofmann von der Bürgerinitiative.

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