Rathaussanierung dauert zwölf Jahre
Eine umfassende Sanierung der Fassade gab es beim Rathaus noch nie. Einzig Reinigungsaktionen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt. Bei der nun stattfindenden Renovierung werden Spezialisten zum Einsatz kommen, kündigte eine Sprecherin des zuständigen Stadtrats Michael Ludwig (SPÖ) an. Das soll einen behutsamen und fachgerechten Umgang mit den Materialien gewährleisten.
Natursteine auf 40.000 Quadratmeter
Der 130 Jahre alte Prunkbau wurde aus mehr als 40.000 Quadratmetern unterschiedlichster Natursteintypen errichtet. Diese stammen aus Regionen der ehemaligen Kronländer, aber auch aus Italien, Frankreich und Deutschland. Der Stadtratssprecherin zufolge zählt das Rathaus zu den bemerkenswertesten Natursteinbauwerken Europas. Die Witterung, rauchende Industrieschlote und Hausbrand haben jedoch im Lauf der Zeit Spuren hinterlassen und dafür gesorgt, dass die ursprünglich fast weiße Fassade nun viel dunkler geworden ist.

ORF.at/Sonja Ryzienski
Das Rathaus besteht aus mehr als 40.000 Quadratmetern unterschiedlichster Natursteintypen
Rathaus bis 2024 teilweise eingerüstet
Die Kosten der Arbeiten belaufen sich auf 35,7 Millionen Euro. Geplant ist, dass im September mit der Erneuerung begonnen wird. Einen exakten Zeitpunkt konnte die Sprecherin mit Verweis auf das noch nicht abgeschlossene Vergabeverfahren nicht nennen.
Die Wiener müssen sich jedenfalls für lange Zeit an einen neuen Anblick gewöhnen: Bis mindestens 2024 wird das Rathaus immer an irgendeiner Stelle eingerüstet sein - teilweise auch in den Innenhöfen, da auch deren Fassaden bearbeitet werden.
Geplant sind elf Bauabschnitte, die jeweils eineinhalb Jahre dauern. Bei jeder Etappe werden im Schnitt 3.000 Quadratmeter Fläche renoviert. „Das entspricht einer Größe von 11,5 Tennisplätzen“, verdeutlichte die Sprecherin. Restauriert soll weitgehend ohne Chemie werden, außerdem wurde mit dem Bundesdenkmalamt ein Ergänzungskonzept erstellt - mehr dazu in Rathaus wird zwölf Jahre lang saniert (wien.ORF.at; 7.10.2011).